Mit Spürhunden gehen Wissenschafter des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) neuerdings gegen eingeschleppte Forstschädlinge vor. Drei Hunde wurden bisher auf Gerüche des Asiatischen Laubholzbockkäfers (Anaplophora glabripennis) und Citrusbockkäfers (Anaplophora chinensis) trainiert und etwa in einem vom Laubbockkäfer befallenen Gebiet bei Braunau (OÖ) bereits fündig, berichtete Ute Hoyer-Tomiczek vom BFW.
Der Asiatische Laubholzbockkäfer wurde laut Experten mit hoher Wahrscheinlichkeit über Verpackungsholz eingeschleppt. Er trat 2001 – erstmals in Europa – in Braunau auf. Im Gegensatz zu vielen anderen Schädlingen befällt Anoplophora glabripennis auch völlig gesunde Bäume. Er macht sich dabei nur über Laubbäume her, vor allem Ahorn, Pappel, Weide, Esche, Ross-Kastanie und Apfel sind gefährdet. Je nach Schwere des Befalls gehen die Bäume nach ein bis zwei Jahren ein. Betroffene Bäume werden sofort gefällt und vernichtet, so soll die weitere Entwicklung der Larven vorzeitig gestoppt werden.
Citrusbockkäfer noch nicht in Österreich gesichtet
Der Citrusbockkäfers wurde bisher in Österreich noch nicht gesichtet. Er stammt ebenfalls aus Asien, hat sich bereits in Italien etabliert und wurde vereinzelt auch schon in Deutschland und Holland nachgewiesen. Der Käfer schädigt durch Bohrtätigkeit etwa Ahorn, Platane, Pappel, Birke, Hainbuche sowie Obstbäume.
Die BFW-Experten haben Hunde mit bekannt feinen Nasen – jeweils Jagdhunde – auf die Forstschädlinge angesetzt. Trainiert wurde dabei mit getrockneten Larven, Puppen oder Käfern, sowie auch mit Bohrspänen. Mit lebenden Exemplaren dürfte wegen der Verbreitungsgefahr nur unter Quarantänebedingungen gearbeitet werden. Wie sich zeigte, ist das Aufspüren von Eiern der Käfer durch die sehr geringe Geruchskonzentration eine besondere Herausforderung für die Hunde.
Hunde können Schädlinge tatsächlich erschnüffeln
Bei Braunau wurde im vergangenen Jahr mit den Hunden bereits praktisch gearbeitet. In bereits von – menschlichen – Schädlingsspezialisten durchkämmten Befallsgebieten konnten die Tiere tatsächlich noch Reste an Befall feststellen. Sind die Hunde fündig geworden, so zeigen sie dies – individuell verschieden – an. Sie entdecken dabei Käfer, Puppen oder Larven bis in eine Stammhöhe von zweieinhalb Metern, auch ein Befall im Wurzelbereich ist kein Problem.
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