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Wiener Nordbahnhalle zeigt Ausstellung mit seltenen Fahrrädern

Rund 50 seltene Räder können betrachtet werden.
Rund 50 seltene Räder können betrachtet werden. ©APA/HERBERT NEUBAUER
In der Wiener Nordbahnhalle dreht sich ab Samstag alles rund ums Fahrrad. Rund 50 seltene Drahtesel werden im Rahmen der neuen Ausstellung "Bicycles! A Love Story" gezeigt, darunter auch echte Highlights wie das Fahrrad von Elvis Presley oder ein "Fahrradi".
Bilder der Ausstellung

Das Fahrrad von Elvis Presley, ein “Fahrradi”, eine Mischung aus Sportwagen und Drahtesel, oder Thomas Bernhards Waffenrad – die Ausstellung “Bicycles! A Love Story” hat nicht nur für passionierte Fahrradliebhaber einiges zu bieten. Am Samstag eröffnet die multimediale Schau in der Wiener Nordbahnhalle. Sie widmet sich dem “Glück, Fahrrad zu fahren”, wie es im Untertitel der Ausstellung heißt.

Seltene Fahrrad-Exemplare werden ausgestellt

In der großen Halle im Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof im zweiten Bezirk dreht sich bis 3. Juni 2018 alles um das Fahrrad. Rund 50 seltene Exemplare werden gezeigt – das älteste ist ein sogenanntes Veloziped aus dem Jahr 1870, zu den moderneren Ausstellungsstücken zählt etwa ein Fahrrad aus dem 3D-Drucker.

Die Ausstellung wurde zum 200. Geburtstag des Fahrrads im vergangenen Jahr konzipiert und war damals bereits auf Schloss Hollenburg bei Krems zu sehen. Für die Wiener Ausgabe wurde sie an die Räumlichkeiten der Nordbahnhalle angepasst. “Wir sind sehr glücklich damit, weil die Halle spannend zu bespielen ist”, sagte Markus Böhm, einer der Ausstellungsmacher, der APA bei einer Vorbesichtigung. “Das Ziel der Ausstellung ist, den Blick aufs Radfahren zu verändern, zu erweitern und das Schöne zu zeigen.”

Highlight: Neue Schau in Wien zeigt Elvis’ Fahrrad

Eines der Highlights ist das Jugendrad des King of Rock’n’Roll. Elvis’ schnittiges rotes Fahrrad aus dem Jahr 1948 ist genauso Teil der Ausstellung wie das Waffenrad von Thomas Bernhard. Auch ein Gefährt von Rennfahrer-Legende Hugo Koblet sowie der Nachbau eines Laufrads aus 1817 können bewundert werden.

Zusätzlich zu den Exponaten aus 200 Jahren Radgeschichte sowie verschiedenen Projektionen werden zahlreiche lebensgroße Porträtaufnahmen von Radpionieren des 19. Jahrhunderts gezeigt. Die Fotografien, die die Ausstellungsorganisatoren über fünf Jahre lang bei verschiedenen Auktionen gesammelt haben, machen die technische Entwicklung des Rads deutlich, zeigen aber auch die Mode im Wandel der Zeit. “Auch die Emanzipation der Frau ist Thema”, sagte Böhm. “Das Fahrrad hat die Frau vom Rockzwang befreit.” Ein Bild aus dem Jahr 1893 zeigt etwa eine Radfahrerin mit Knickerbockern, “zu einem Zeitpunkt, wo das noch ganz verpönt war”.

“Die Erfindung des Fahrrads ist so etwas wie der Urknall der Mobilitätsgeschichte. Es ist ja auch das Auto erst aus dem Rad entstanden”, erzählte Böhm. Neben der Geschichte des Zweirads wird auch die Zukunft des beliebten Fortbewegungsmittels mit Fokus auf Nachhaltigkeit und urbane Mobilität thematisiert. Ausgestellt ist etwa das “Fahrradi”, ein Werk des Linzer Künstlers Hannes Langeder, eine Art Tandem im Gewand eines Ferraris – der “langsamste Sportwagen der Welt”.

“Historische Peepshow” im Wasserturm

Auch für den denkmalgeschützten Wasserturm am Areal, der nicht betreten werden darf, haben sich die Organisatoren der Ausstellung etwas einfallen lassen – nämlich eine Art “historische Peepshow”, wie es Böhm nennt. Durch kleine Gucklöcher kann man Fotos nackter Damen auf Rädern betrachten.

Begleitet wird die Schau von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Geplant sind unter anderem eine Fahrradsegnung sowie die Wahl zur Miss und Mister Bicycle. Die Ausstellung läuft bis 3. Juni.

(APA/Red)

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