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Wiener "Mahü" nun mit Rad-Bereich bei Engstelle

Die Mariahilfer Straße ist Wiens wichtigste Shoppingmeile
Die Mariahilfer Straße ist Wiens wichtigste Shoppingmeile ©APA/THEMENBILD
Auf der Wiener Mariahilfer Straße sind seit Mittwoch Bodenmarkierungen in Form von blauen Punkten zu finden. Sie kennzeichnen einen neuen Radbereich. Fußgänger- und Radverkehr werden bei der dort befindlichen U-Bahn-Baustelle, die den Platz für Passanten deutlich einengt, vorübergehend entflochten. Damit sollen mögliche Konflikte vermieden werden. Ein erster Schritt zu einem allgemeinen Bike-Verbot auf der "Mahü" ist es aber nicht, wurde bei der Präsentation versichert.

Die Arbeiten für die Verlängerung der U2 sorgen auch auf der größten Einkaufsstraße des Landes für Auswirkungen. Bei der Zollergasse ist ein Teil der "Mahü" nur eingeschränkt passierbar. Der Shopping-Boulevard ist dort Fußgängerzone. Auf dem eingeengten Abschnitt sollen Radfahrer nun die mit den Punkten markierte Spur verwenden. Der Geh-Bereich wird noch mit Fußgänger-Piktogrammen ausgestattet, wie Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) erläuterte.

Kein Radverbot geplant

Zudem wird darauf hingewiesen, dass in dem Abschnitt langsam gefahren werden muss. So ist etwa ein 5-km/h-Schild Teil der Kampagne. Wobei: Schrittgeschwindigkeit ist generell im gesamten Bereich der Fußgängerzone vorgeschrieben. Allerdings würden sich nicht immer alle daran halten, wurde heute konstatiert. Die Kennzeichnung der Engstelle sei nun ein Schritt, um die Situation zu verbessern und Aufmerksamkeit zu generieren, hieß es.

Radfahren ist auch in der Fuzo und nicht nur in den als Begegnungszonen ausgestalteten Teilen der "Mahü" erlaubt. Bei einer Befragung nach der - mit vielen Diskussionen begleiteten - Umgestaltung der Straße vor rund zehn Jahren hat sich die Mehrheit der Anrainer dafür ausgesprochen. "Die Radfahrer sind hier nur zu Gast", hielt Sima heute fest.

Zuversichtlich zeigte sie sich, dass auch die neue Gesetzeslage die Lage entschärfen wird. Denn derzeit dürfen auch E-Mopeds noch durch die Fuzo brausen. Das wird sich Herbst des kommenden Jahres aber aufgrund der StVO-Novelle ändern. Eine generelle Verbannung der Räder von der Mariahilfer Straße ist für Sima "vom Tisch". Auch die Mobilitätssprecherin der NEOS, Angelika Pipal-Leixner, stellte klar: "Ein Radfahrverbot auf der Mariahilfer Straße kommt für uns nicht in Frage."

Bezirke mit Maßnahme zufrieden

Zuletzt war kolportiert worden, dass der 6. Bezirk wünscht, ein solches zu prüfen. Die stellvertretende Bezirksvorsteherin von Mariahilf, Julia Lessacher (SPÖ), führte heute aus, dass man in erster Linie ersucht habe, zu überlegen, wie die Einhaltung der Regeln sichergestellt werden könne. Sollte man das Ziel auch mit der nun umgesetzten Maßnahme erreichen, sei sie "superhappy".

Ihr Kollege aus dem Nachbarbezirk Neubau, Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne), bekräftigte, dass die Trennung von Fußgängern und Radlern nur temporär sei - und man auch mit der Polizei zusammenarbeiten werde, um die Einhaltung der geltenden Vorschriften zu überwachen. Die Umgestaltung der "Mahü" sei jedenfalls ein Erfolg, versicherte er. Die Zahl der Passanten habe sich um 30 Prozent erhöht.

(APA)

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