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Wiener Linien: Das steckt hinter mehr "Langsamfahrstellen"

Der Wiener-Linien-Geschäftsführer äußerte sich zu Schienen.
Der Wiener-Linien-Geschäftsführer äußerte sich zu Schienen. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Die Wiener Linien investieren in den Ferienmonaten Zeit in Gleisbauarbeiten. Die "Langsamfahrstellen" werden mehr - ein Umstand, der für Kritik sorgt.
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Die Sommerbaustellen-Saison beginnt und auch die Wiener Linien nutzen die Ferienmonate, die im Jahresschnitt niedrige Fahrgastzahlen aufweisen, um wichtige Gleisbauarbeiten durchzuführen. Knapp 50 Millionen Euro werden heuer in Instandhaltungsarbeiten investiert. Dennoch gab es zuletzt Kritik an der steigenden Zahl sogenannter "Langsamfahrstellen" - Teilstrecken, an denen Straßenbahnen und U-Bahnen aufgrund des Schienenzustandes die Geschwindigkeit drosseln müssen.

Wiener Linien über "Langsamfahrstellen"

Dass es davon derzeit mehr als gewöhnlich gibt, läge daran, dass viele Kilometer an Straßenbahn-Schienen im Zuge einer "Bau-Hochphase", zeitgleich zur Errichtung neuer U-Bahn-Linien Ende der 80er- und 90er-Jahre, verlegt wurden, kommentierte Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien, die aktuelle Situation. "Diese Schienen stehen nun alle vor dem Ende ihrer Lebensdauer und müssen erneuert werden - sie sind Verschleißteile.." Zusätzlich hätten dichtere Intervalle und das hohe Gewicht moderner Zuggarnituren mit ihren Klimaanlagen und elektronischen Steuerungssystemen zu einem Belastungsanstieg für das gesamte Schienennetz geführt.

Wien: 2021 soll Veränderungen im Verkehrsnetz bringen

Alleine im Jahr 2021 sollen im Wiener Verkehrsnetz 17 Kilometer an Gleisen, mehr als 50 Weichen und 30 Kreuzungen erneuert und 1.500 Schwellen getauscht werden. Dabei könnten jedoch nicht alle Problemstellen gleichzeitig in Angriff genommen werden, sagte Steinbauer. "Wie im menschlichen Körper nicht an allen Schlagadern gleichzeitig operiert werden darf, können auch im Verkehrsnetz nicht überall gleichzeitig Bauarbeiten vorgenommen werden". Es gelte sich mit umliegenden Baustellen, den Auto- und Fahrradverkehr betreffend, zu koordinieren, um das gesamte Verkehrssystem flüssig zu halten.

Wiener Linien: Blick in Zukunft der Langsamfahrstrecken

Bis zur Ausbesserung der Gleise müsse auf ihnen stellenweise temporeduziert gefahren werden, betroffen seien aktuell jedoch lediglich 2,5 Prozent des Gleisnetzes, "ein international üblicher Wert", sagte Steinbauer. Die Wiener Linien schätzen, dass in etwa drei bis vier Jahren das absolut mögliche Minimum von einem Prozent an Langsamfahrstrecken erreicht werden kann. Ende des Jahres soll der Großteil der Gleisbau-Arbeiten, die U-Bahn betreffend, erledigt sein, bei den Straßenbahnen seien noch die nächsten drei bis vier Jahre etwas intensiver.

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(APA/Red)

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