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Wiener Lehrerin betrieb Pyramidenspiel: Weitere Opfer gemeldet

Die Wiener Lehrerin soll mehrere Personen mit dem Pyramidenspiel betrogen haben
Die Wiener Lehrerin soll mehrere Personen mit dem Pyramidenspiel betrogen haben ©BPD Wien
Eine 53-jährige Lehrerin aus Wien soll mit einem Pyramidenspiel möglicherweise weit mehr Personen um Geld betrogen haben als bisher bekannt. Bei der Polizei meldeten sich weitere Opfer - bis zu 100 Menschen könnten betoffen sein.
Lehrerin fliegt auf
Pyramidenspiel: Skizzen

Nach der Veröffentlichung eines Fotos der 53-Jährigen Mitte März meldeten sich elf weitere Opfer, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Donnerstag. Zuvor waren fünf Betroffene bekannt.

Bis zu 100 Opfer von Pyramidenspiel?

Es könnten aber bis zu 100 Personen involviert gewesen sein. Neben den insgesamt 16 Opfern meldeten sich bisher auch 16 Zeugen, die der betrügerischen Masche nicht aufgesessen waren, bei der Polizei. Als Schadensumme wurden vorerst 160.000 Euro angenommen.

Diese könnte durch eine hohe Dunkelziffer jedoch auch in den Millionenbereich steigen, erläuterte Eidenberger. Laut Ermittlern waren zu Spitzenzeiten nämlich bis zu 100 Personen in das Pyramidenspiel eingebunden.

Lehrerin betrieb jahrelang Betrug

Die 53-Jährige hatte das System von 2007 bis 2014 betrieben. Sie gab gegenüber der Polizei an, am Beispiel eines ähnlichen Betruges in Deutschland gehandelt zu haben. Dort wurden Personen mit angeblichen Mikrokrediten für einen karitativen Zweck geprellt, berichtete der Polizeisprecher. Die Lehrerin ließ den sozialen Aspekt jedoch weg und verkaufte ihr Modell einfach als “Erfolgschance”. Sie versprach mit dem Verkauf von Kosmetikprodukten und anderen Investitionen in kurzer Zeit hohe Gewinne. Teilweise wurde den “Mitspielern” auch Geld in Kuverts ausgezahlt.

53-jährige Wienerin war “Mastermind”

Die Frau soll im Osten Österreichs mehrere Pyramiden-Gruppen zu je acht Personen zusammengestellt haben. Auch in Niederösterreich und im Raum Graz gab es solche Formationen. In den Aufzeichnungen der 53-Jährigen fanden sich allerdings nur Vornamen. Wenn keine acht Personen zusammenkamen, wurde die Pyramide laut Eidenberger mit erfundenen Namen aufgefüllt. Auch Komplizen dürfte es gegeben haben, die sich zusätzlich als Mitglieder tarnten. Sie bekamen bei den Geldtransfers dann leere Kuverts überreicht.

“Mastermind” soll aber die Volksschullehrerin gewesen sein, hielt der Polizeisprecher fest. Sie wurde wegen gewerbsmäßigen Betrugs auf freiem Fuß angezeigt. Weitere Betroffene werden ersucht, sich im Kriminalreferat der Polizeiinspektion Hernalser Gürtel unter der Telefonnummer 01/31310 DW 22336 zu melden.

(apa/red)

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