Feldkirch. Das bestens disponierte Symphonieorchester Vorarlberg lud am Ostersonntagabend zum 5. Abo-Konzert der Saison ins Montforthaus. Dieses Osterkonzert wurde vor allem zum musikalischen Hochgenuss für die Freunde der Wiener Klassik. Waren doch populäre Werke des Klassiker-Trios zu hören – Haydn, Mozart und Beethoven. Am Dirigentenpult stand der Venezolaner Domingo Hindoyan, der österreichische Spitzenpianist Ingolf Wunder war der umjubelte Solist mit Mozart. Wieder einmal mehr erwies sich das SOV als Klangkörper von europäischem Rang. Die Streicher mit dem international bekannten polnischen Konzertmeister Pawel Zalejski an der Spitze, der satte Bläserklang, die homogene Klangfülle des Orchesters … der Gast am Pult, der schon weltweit tätige südamerikanische Dirigent Domingo Hindoyan (38), vermochte mit klarer Gestik und sensibler Musikalität die drei populären Meister authentisch (für österreichische Hörgewohnheit) zu präsentieren.
Marie Antoinette zu Ehren
Der Konzertabend begann mit einer prächtigen Haydn-Symphonie mit all jenen herrlichen klanglichen Effekten, die man beim genialen Symphoniker Haydn schätzt: Symphonie Nr.85, B-Dur („La Reine“). Mit der Königin ist die unglückliche Österreicherin Marie Antoinette gemeint, der das Werk sehr gefiel zu einer Zeit, da sie noch nichts vom Tod auf dem Schafott in Frankreich ahnte. Der Charakter des Werks ist insgesamt festlich, verrät oft die Nähe zur eleganten französischen Barockmusik; energische Bläsersoli, eine „Romance“ nach einem französischen Chanson, ein sehr österreichisch klingendes Menuett mit Trio und ein eilig dahinstürmendes Finale sind nur einige Höhepunkte der rundum begeisternden Interpretation des SOV mit Hindoyans Dirigat.
Ein Andante als „Schlager“
Das Klavierkonert Nr. 21, C-Dur, KV 467, von Mozart folgte. Der in der Region schon sehr geschätzte, 1985 geborene österreichische Spitzenpianist von Weltruf, Ingolf Wunder, war der Interpret. Der vielfach ausgezeichnete Künstler mit selbstredend perfekter Technik (Liszt-Spezialist), berückend sensiblem Anschlag trotz vitaler Klangrede schuf zusammen mit dem mitatmenden Orchester eine erdentrückte Interpretation. Kernstück war auch bei Wunder das schwebende Andante, leider als Film-.Soundtrack missbraucht, durch Ingolf Wunder aber völlig unsentimental und inwendig-zart zelebriert. Die kunstvollen Kadenzen schuf auch der Pianist. Zwei köstliche Encores von Mozart und Debussy waren Ingolfs Dank für den begeisterten Jubel. Ein lebenssprühender Abschluss des Konzerts, so richtig auch zum frühlingshaften Ostern passend, war noch Beethovens Symphonie Nr. 8, F-Dur, op. 93. Voller Schwung der erste Satz, ironisch-verschmitzt das metronomisch tickende Allegretto scherzando, erdig stampfend das Menuett, ein rasanter Streicherwirbel im Finale mit Erinnerungen an Haydn. Nächster Termin: 26. Mai mit Geiger Benjamin Schmid. SCH
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