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Wiener Frühpensionist werkte in NÖ jahrelang als falscher Mediziner

Ein Frühpensionist gab sich als Arzt aus
Ein Frühpensionist gab sich als Arzt aus ©BilderBox.com (Sujet)
Über mehrere Jahre hinweg soll ein Pensionist als falscher Mediziner - ohne entsprechende Ausbildung - in den Bezirken St. Pölten und Lilienfeld tätig gewesen sein. "Es gibt Erhebungen wegen Kurpfuscherei, die aber noch am Laufen sind", bestätigte NÖ Polizeisprecher Johann Baumschlager.

Baumschlager bezog sich damit auf einen Bericht der “Kronen Zeitung” am Dienstag. Details werde es erst in den kommenden Wochen geben.

Ärztin half Frühpensionist bei Kurpfuscherei

Nach Angaben der Tageszeitung verabreichte der Wiener Infusionen, fuhr zu Akut-Fällen und sei sogar als Rennarzt bei offiziellen Motorradveranstaltungen im Einsatz gewesen. Dass das Handeln des 59-Jährigen jahrelang unentdeckt blieb, sei vor allem auf das Mitwirken seiner Lebensgefährtin, einer Ärztin der NÖ Landessanitätsdirektion, zurückzuführen. Die Frau habe sich um Bereitschaftsdienste am Wochenende beworben. Wenn dann ein Notfall einlangte, habe sie ihren Lebensgefährten geschickt.

Patienten mit falschem Mediziner zufrieden

“Für uns ist das alles – vor allem menschlich gesehen – überraschend”, sagte Robert Kellner, stellvertretender Leiter der NÖ Landessanitätsdirektion. Die Ärztin habe ihre jahrelange Tätigkeit “zur vollsten Zufriedenheit” erfüllt, so Kellner. “Wir hatten nie Probleme.”

Nach Bekanntwerden des Falls habe die Ärztin in der Zwischenzeit selbst gekündigt. “Sie hat von sich aus die Konsequenzen gezogen”, sagte Kellner. Der Dienst, den sie mit ihrem Lebensgefährten verrichtete, sei als Nebentätigkeit gemeldet gewesen.

Laut “Krone” waren die Patienten mit dem falschen Mediziner sogar zufrieden. Er habe fallweise auch Urlaubsvertretungen in Ordinationen übernommen.

(apa/red)

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