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Wiener Franz-Jonas-Platz erhält Alkoholverbotszone

Am Franz-Jonas-Platz steht eine Alkoholverbotszone vor der Tür.
Am Franz-Jonas-Platz steht eine Alkoholverbotszone vor der Tür. ©APA/Canva
Am Franz-Jonas-Platz in Wien-Floridsdorf wird es künftig eine Alkoholverbotszone geben.

Die Stadt Wien richtet auch am Franz-Jonas-Platz in Wien-Floridsdorf eine Alkoholverbotszone ein. Eine solche existiert bereits seit 2018 am Praterstern. Wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwoch zusammen mit Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl bei einem Medientermin erklärte, soll die neue Verbotszone mit Anfang Februar in Kraft treten. Zuvor hatte sich die Bezirksvorstehung jahrelang für eine Verbotszone in Floridsdorf engagiert, Ludwig jedoch dagegen gehalten.

Franz-Jonas-Platz in Wien bekommt Alkoholverbotszone

Die Entscheidung dafür sei "nach eingehender Prüfung" gefallen, sagte Ludwig bei einer Pressekonferenz im Zuge einer medienöffentlichen gemeinsamen Schwerpunktaktion der Polizei und der Stadt im Fritz-Imhoff-Park in Wien-Mariahilf. Der Franz-Jonas-Platz erfülle mittlerweile die Kriterien, um eine solche Zone einzurichten, sagte Ludwig mit Blick auf die Anzeigenstatistik dort. "Wir merken, dass stark alkoholisierte Personen sich dort aufhalten, was das Aufenthaltsgefühl und die Aufenthaltsqualität hier einschränkt", teilte der Stadtchef mit. "Die Situation in Floridsdorf hat sich einfach verändert", ergänzte ein Sprecher des Bürgermeisters gegenüber der APA.

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Das Alkoholverbot solle noch "mit Anfang Februar" vor Frühlingsbeginn starten. Die Stadt erhofft sich davon eine Art vorbeugenden Effekt. "Wir wollten jetzt aufgrund der Erhebungen, die wir in den letzten Monaten gemacht haben, zu einem Zeitpunkt starten, an dem diese Personen noch nicht so stark aufhältig sind", sagte Ludwig. "Denn das ist natürlich vor allem ein Thema in der wärmeren Jahreszeit."

Bedeutung "des subjektiven Sicherheitsgefühls der Wiener" unterstrichen

Pürstl unterstrich am Mittwoch die Bedeutung "des subjektiven Sicherheitsgefühls der Wiener" in Zusammenhang mit Maßnahmen im öffentlichen Raum. Es gebe "gewisse Erscheinungsbilder, die immer wieder manche Plätze in Wien prägen", so der Polizeipräsident. Aus den Erfahrungen am Praterstern habe man jedoch gelernt, dass das Alkoholverbot "eine Maßnahme ist, die das polizeiliche Einschreiten deutlich erleichtert", sagte der Spitzenbeamte.

Weitere Verbotszonen seien derzeit nicht in Überlegung, hielt Ludwig fest. Derartige Maßnahmen müssten immer gut überlegt sein und "werden auch nicht vorschnell eingesetzt, sondern immer nach entsprechender Prüfung des Sachverhaltes", so der Bürgermeister. "Denn was wir nicht erreichen wollen, ist durch eine Maßnahme dann Probleme in anderen Bezirksteilen zu erzielen."

FPÖ: "Späte Kehrtwende"

Die ÖVP und die FPÖ begrüßten das Verbot am Mittwoch, hielten jedoch fest, dass es sich hier lediglich um einen ersten Schritt handle, der ohnehin längst überfällig sei. Bei den Blauen war die Rede von einer "späten Kehrtwende", die SPÖ sei "nun endlich einer langjährigen FPÖ-Forderung nachgekommen", teilte FPÖ-Landesparteiobmann und Stadtrat Dominik Nepp in einer ersten Reaktion mit. Es sei unverständlich, "warum die SPÖ nicht konsequent handelt und ähnliche Maßnahmen etwa am Keplerplatz in Favoriten umsetzt."

Die ÖVP sprach von "jahrelanger Verzögerung", schließlich habe sich auch die ÖVP seit langem für das Verbot am Franz-Jonas-Platz eingesetzt. Zwar sei positiv, dass die Stadtregierung endlich handle, "aber ein Alkoholverbot allein wird nicht reichen", so der Chef der ÖVP Wien Karl Mahrer. Er forderte "eine umfassende Sicherheitsoffensive."

(APA/Red)

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