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Wien-Fünfhaus erhält neuen Moshe-Jahoda-Platz

Gestern wurde in Rudolfsheim-Fünfhaus der Joshe Mahoda Platz eingeweiht.
Gestern wurde in Rudolfsheim-Fünfhaus der Joshe Mahoda Platz eingeweiht. ©David Bohmann / PID
Am Mittwoch wurde der Platz an der Stelle des Mahnmals Turnertempel (Ecke Turnergasse/Dingelstedtgasse) in Wien-Fünfhaus feierlich nach Moshe Jahoda benannt.

“Mit der Benennung dieses Platzes nach Moshe Jahoda setzt die Stadt ein würdiges Zeichen des Erinnerns, Gedenkens und Mahnens. Der Moshe-Jahoda-Platz ist ein Auftrag an uns, wachsam zu sein und gesellschaftlichen Fehlentwicklungen wie Ausgrenzung und Spaltung entschieden entgegenzutreten. Gemeinsam mit der Herklotzgasse 21 und dem Mahnmal Turnertempel erschließt sich ein sinnstiftender Raum, der die Vergangenheit mit der Zukunft verbindet”, betont Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler in ihrer Eröffnungsrede.

Wer war Moshe Jahoda?

Moshe Jahoda wurde am 14. Mai 1926 als Hans Jahoda in der Geibelgasse in Wien 15 geboren. Sein Großvater Simon Brück war Ehrendiener im Turnertempel, Moshe selbst sang dort im Chor. Moshe wurde als Kind Zeuge der Gewaltmaßnahmen gegen Jüdinnen und Juden und Augenzeuge der Vernichtung des Turnertempels während des Novemberpogroms. Als 13-Jähriger konnte er 1939 mit einem Kindertransport nach Palästina entkommen. Seine Eltern und seine kleine Schwester Gerti wurden 1942 nach Theresienstadt deportiert und 1943 im KZ Auschwitz ermordet.

Zeit seines Lebens war Moshe Jahoda vielfältig engagiert: Sowohl in Israel als Offizier bei der Staatsgründung, als auch im Rahmen seines zivilen Berufslebens. Ein besonderes Anliegen war ihm die Entschädigung der Shoa-Opfer weltweit. Er leitete die Claims Konferenz für Deutschland und Österreich und war in dieser Funktion maßgeblich daran beteiligt, mit der österreichischen Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Entschädigungsmaßnahmen für die Opfer der Shoah auszuverhandeln. Bis zu seinem Tod war Moshe Jahoda Kuratoriumsmitglied des Österreichischen Zukunftsfonds und Ehrenkurator beim Nationalfonds der Republik Österreich. Im 15. Bezirk war er maßgeblich an der Errichtung eines Mahnmals an der Stelle des Turnertempels beteiligt.

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