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Wien droht Wohnungsnot: Lage für Mieter spitzt sich weiter zu

Befristete Mieten treiben die Preise in die Höhe.
Befristete Mieten treiben die Preise in die Höhe. ©Canva (Sujet)
Die Lage am Wiener Wohnungsmarkt ist angespannt wie selten zuvor. Während die Mieten deutlich steigen, geht die Zahl neu bewilligter Wohngebäude kontinuierlich zurück.
Wohnen in Wien kaum mehr leistbar
Wohnungsmarkt in der Krise
Mieten weiter angestiegen

In Wien ist die Mietpreisentwicklung alarmierend, während gleichzeitig die Baubewilligungen zurückgehen. Der Druck auf die Mieter nimmt zu, was die Suche nach angemessenem Wohnraum erschwert.

In der letzten Legislaturperiode gab es noch 5.700 neue Mietwohnungen. In den kommenden Jahren sollen jedoch 22.000 Genossenschaftswohnungen entstehen, was Hoffnung auf eine Entlastung des Wohnungsmarktes gibt.

Wien bundesweit mit höchstem Mieteranteil

Wien bleibt das Bundesland mit dem höchsten Anteil an Mietwohnungen – über drei Viertel der Bevölkerung lebt hier zur Miete. Die Mietpreise in Wien liegen mit durchschnittlich rund zehn Euro pro Quadratmeter inklusive Betriebskosten leicht über dem österreichischen Durchschnitt. Für viele Mieter gestaltet sich die Lage als äußerst angespannt, da die Mieten im Gemeindebau in den letzten zehn Jahren von 6,3 Euro pro Quadratmeter auf 8,2 Euro gestiegen sind, wie der ORF berichtet.

Mietpreise in Wien zuletzt deutlich gestiegen

Die Mieten in Genossenschaftswohnungen haben sich seit 2014 ebenfalls erhöht: von 6,5 Euro pro Quadratmeter auf 8,8 Euro in nur zehn Jahren. In sämtlichen anderen Mietverhältnissen ist der Anstieg noch deutlicher: Die Mieten kletterten von 8,4 Euro pro Quadratmeter auf mittlerweile 12,2 Euro.

Befristete Mietverträge als weiteres Problem

Ein weiteres Problem ist der hohe Anteil an befristeten Mietverträgen, der in Wien bereits fast 20 Prozent erreicht hat. Die meisten dieser Verträge sind auf drei Jahre begrenzt, was sich erheblich auf die Mietpreise auswirkt. So zahlen Mieter bei Verträgen mit weniger als zwei Jahren Laufzeit im Schnitt 13,2 Euro pro Quadratmeter. Bei Verträgen zwischen zwei und fünf Jahren sind es 12,3 Euro, und bei fünf bis zehn Jahren lediglich 10,5 Euro. Der direkte Vergleich zeigt: Bei befristeten Mieten liegt der Durchschnitt bei 14,1 Euro pro Quadratmeter, während unbefristete Mieten nur 9,2 Euro kosten – ein Unterschied von fünf Euro.

Baubewilligungen auf Tiefstand

Die Anzahl der Baubewilligungen ist im Rückgang begriffen, was langfristig zu weniger verfügbaren Wohnungen führt. Wurden 2022 noch 1.521 Wohngebäude in Wien bewilligt, so waren es 2023 nur 1.288 und im vergangenen Jahr sogar nur noch 1.045. Das ist die niedrigste Zahl an Bewilligungen der letzten zehn Jahre.

(Red)

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