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Wiederbelebung des Eishockey-World Cup mit allen Stars

Thomas Vanek vertritt Österreich im Team Europa
Thomas Vanek vertritt Österreich im Team Europa
Die Eishockey-Saison in Nordamerika beginnt heuer mit einem Highlight. Zwölf Jahre nach der bisher letzten Ausgabe wird von Samstag bis 1. Oktober in Toronto der World Cup ausgetragen. Noch nie waren bei einem Turnier so viele NHL-Spieler dabei, Österreich ist im Team Europa durch Thomas Vanek vertreten.


Nach zwei Niederlagen gegen die U23-Auswahl Nordamerikas feierte das Team Europa im letzten Testspiel vor dem World Cup einen Erfolg. Die Europäer siegten drei Tage vor Turnierbeginn gegen Schweden 6:2, wobei Vanek in der 46. Minute einen Treffer beisteuerte. Die Europa-Auswahl startet am Samstag mit dem Match gegen die USA in den “Worldcup of Hockey”.

Überragender Akteur in der aus Spielern aus acht Nationen zusammengesetzten europäischen Equipe gegen die Schweden war der Deutsche Leon Draisaitl. Der 20-Jährige von den Edmonton Oilers durfte sich in Washington dreimal als Torschütze feiern lassen. Die weiteren Treffer der Sieger erzielten der Slowake Tomas Tatar (23.) und der Slowene Anze Kopitar (60.). Für Schweden waren Daniel Sedin (38.) und Patric Hornqvist (56.) erfolgreich.

Thomas Vanek erwartet sich von der hochkarätig besetzten Neuauflage des World Cups sehr viel. “Das wird das beste Turnier, das man im Eishockey je gesehen hat. Ich bin stolz, dass ich dabei sein kann und Österreich vertreten kann”, betonte Vanek im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur. Der Flügelstürmer stellt den World Cup bezüglich der Spielstärke der Teams über Olympia. “Vom Turnier her ist das Niveau höher. Da sind die besten Spieler der Welt dabei.”

Denn der “World Cup of Hockey 2016” wird mit den sechs besten Nationalteams (Kanada, USA, Russland, Tschechien, Finnland, Schweden), einer Europa-Auswahl und einem Team Nordamerika, einer U23-Auswahl der besten Talente von Kanada und den USA, gespielt und versammelt so viele Spieler aus der stärksten Liga der Welt wie noch kein Turnier davor. Von den 184 Top-Profis haben 169 in den vergangenen zwei Jahren in der NHL gespielt, insgesamt 175 waren schon in der NHL aktiv. Bei Olympia 2014 in Sotschi waren es 147, den Olympia-Rekord hält Turin 2006 mit 151 NHL-Spielern.

Als großer Favorit geht Kanada in das Turnier. Die Kanadier haben 2010 und 2014 Olympia-Gold geholt und auch im Air Canada Center, der Heimstätte der Toronto Maple Leafs, all ihre Superstars dabei. Als stärkste Herausforderer gelten Schweden, die USA und Russland. In der Gruppe A spielen Kanada, USA, Tschechien und Europa, in der Gruppe B kämpfen Schweden, Russland, Finnland und das U23-Team Nordamerika um die zwei Plätze im Halbfinale.

Vanek ist von General Manager Miroslav Satan in das Team Europe berufen worden. Teamchef Ralph Krueger, einst Erfolgstrainer der VEU Feldkirch, hat Spieler aus acht Ländern (Deutschland/6 Spieler, Slowakei/6, Schweiz/4, Dänemark/3 sowie Österreich, Frankreich, Norwegen und Slowenien je 1) in seiner Auswahl, die allerdings nur Außenseiter ist. “Es wird sehr schwer werden”, weiß auch Vanek. Krueger bezeichnete er als “perfekten Coach” für diese Aufgabe. “Er kennt Europa und er kennt Nordamerika.”

In der Turniervorbereitung lief es für Vaneks Team gegen die U23-Auswahl Nordamerikas (“Das sind alles Stars in der Liga”) mit zwei klaren Niederlagen gar nicht nach Wunsch. “Da hat man gemerkt, dass die Hälfte Olympiaqualifikation gespielt hat”, meinte Vanek. Er ist aber überzeugt, dass die Mannschaft über genügend Qualität verfügt: “Jeder weiß, dass das Team Europa besser ist als das Team aus dem eigenen Land.” Und die Harmonie werde sich noch einstellen. “Irgendwie kennen wir uns alle untereinander.” Am Mittwoch (Ortszeit) gab es dann gegen Schweden einen 6:2-Erfolg, wobei Vanek einen Treffer beisteuerte.

Der im Sommer mit seiner Familie von Minnesota nach Detroit übersiedelte Vanek hat seine Saisonvorbereitung wegen des Turniers drei Wochen früher als üblich aufgenommen und ist schon Mitte Juli auf das Eis gegangen. Das letztlich erfolglose Olympia-Qualifikationsturnier mit Österreich in Riga hat der 32-Jährige ausgelassen.

Der World Cup wird von der National Hockey League (NHL) und der nordamerikanischen Spielergewerkschaft (NHLPA) in Kooperation mit dem Internationalen Eishockey-Verband (IIHF) organisiert. Es ist eine Wiederbelebung eines prestigeträchtigen Turniers, das zunächst als Canada Cup (1976, 1981, 1984, 1987 mit dem legendären Finale zwischen Kanada und Sowjetunion 5:6 n.V., 6:5 n.V., 6:5, und 1991) und danach zweimal als World Cup (1996, 2004) ausgetragen wurde.

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