Am Freitag findet in der Wiener Hofburg wieder der freiheitliche Akademikerball statt - erstmals nach dem Rücktritt von Heinz-Christian Strache als FPÖ-Chef und dessen Ausschluss aus der Partei. Sein Kommen angekündigt hat Straches Nachfolger Norbert Hofer, er wird auch am Rednerpult erwartet. Auf der Straße sind wieder Proteste geplant.
FPÖ Wien organisierte Akademikerball seit 2012
Der Akademikerball sorgt seit Jahren für Proteste aus dem linken Lager. Der Unmut richtete sich stets vorwiegend gegen deutsch-nationale Burschenschafter, die bereits seit 1952 die Veranstaltung ausrichten und prägen. Bis 2012 wurde die Veranstaltung vom Wiener Korporationsring (WKR) organisiert. Nach Differenzen mit der Wiener Hofburg übernahm die FPÖ Wien, die ihn in Akademikerball umtaufte. Neben freiheitlicher Prominenz und Burschenschaftern tanzten dort in der Vergangenheit auch stets rechtspopulistische Politiker aus ganz Europa. Kritiker sehen im Ball ein internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer.
Besondere Brisanz ergibt sich heuer daraus, dass sich der bisherige Stargast des Balls, Ex-FPÖ-Chef Strache, nach seiner Ibiza-Affäre mit der FPÖ überworfen hat. Ob der ehemalige Vizekanzler, der ja weiterhin politische Ambitionen haben dürfte, am Ball erscheinen wird, war bis zuletzt offen. Ballorganisator Udo Guggenbichler berichtete im Vorfeld des Balles von einem guten Kartenverkauf.
"Offensive gegen Rechts" wird demonstrieren
Rund um den Ball wird wieder demonstriert, das Bündnis "Offensive gegen Rechts" hat wie in der vergangenen Jahren erneut zu Protesten aufgerufen. Das diesjährige Motto lautet "FPÖ-Burschiball blockieren". "Zeigen wir, dass unser Widerstand kein Ende finden wird. Auch nach dem Ende der Regierungsbeteiligung, wird der Protest weitergehen", heißt es im Demo-Aufruf.
Die Polizei hat bereits angekündigt, dass es rund um das Veranstaltungsgelände wie jedes Jahr wieder ein sicherheitspolizeiliches Platzverbot geben wird. Zu rechnen sein dürfte damit auch wieder mit großflächigen Verkehrsbehinderungen rund um die Wiener Innenstadt.
(APA/red)
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