Wie Kevin (18) aus Dornbirn einem Mann das Leben rettete
Erste Hilfe zu leisten und somit Maßnahmen zu setzen, um menschliches Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe abzuwenden oder zu mildern, ist übrigens per Gesetz verpflichtend.
Weniger verpflichtend, denn selbstverständlich, leistete Kevin Klocker dieses Frühjahr Erste Hilfe. Der 18-jährige Installateur in Ausbildung erinnert sich noch gut. Es war später Vormittag, er arbeitete auf einer Baustelle in Dornbirn. Es galt die Verrohrung in einer Tiefgarage zu erledigen. "Plötzlich war da ein Elektriker-Kollege, der mich aufgeregt um Hilfe bat. Er wusste aus Gesprächen, dass ich beim Jugendrotkreuz bin. Ein Mann sei zusammengebrochen und bewusstlos."
Plötzlich umgekippt
Die richtigen Fragen Kevin ließ alles stehen und liegen und eilte dem Hilferufenden ins Freie nach. Dort sah er auch gleich das Malheur. Ein Mann saß in sich zusammengesunken an ein Auto angelehnt. Jetzt war er wieder bei Bewusstsein, doch benommen. Auf die Ansprache des Ersthelfers reagierte er nur schwach. Auch stellte sich die Sprachbarriere als Hindernis dar. "Doch da war sein Arbeitskollege, der konnte wenigstens ein bisschen Englisch. Der hatte auch schon den Notruf abgesetzt. Er hat mir dann verdeutlicht, was passiert war: Sein Arbeitskollege sei beim Möbeltragen plötzlich umgekippt."
Auf die Frage nach dem Grund, hatte dieser auf einen Schokoriegel gezeigt – der sei nicht gut für seinen Kumpel. Dem Jugendrotkreuzler war schnell klar: Der Grund könnte Zuckerkrankheit sein. Schnell bat er seinen Mitstreiter, Wasser für den Geschwächten zu holen, Süßes wollte er ihm nicht geben. "Er hätte ja Überzucker haben können", erinnerte er sich an das Gelehrte in einer der Gruppenstunden. Gleichzeitig versuchte er herauszufinden, ob dieser ein Messgerät dabeihatte, ob er frisch eingestellt war.
Die richtigen Maßnahmen
Alles, was er über den Verletzten erfragen konnte, hatte Kevin zudem – in Ermangelung eines Zettels – auf seine Hand gekritzelt. Das hatte er sich in einer Schnupperstunde beim Rettungsdienst abgeschaut. Den Kugelschreiber hatte er im Hosensack gehabt. "Alles richtig gemacht", lautete dann auch das Lob seiner großen Rettungskollegen, als diese wenig später am Ort des Geschehens eingetroffen waren. Kevin Klocker hatte die richtigen Fragen gestellt, er war konsequent beim Verletzten geblieben, hatte seinen Zustand ständig durch Fragen gecheckt und seine Mithelfer richtig angewiesen – nämlich Wasser zu holen und die Rettungskräfte einzuweisen.
Die richtige Erste Hilfe, die zu mehr motiviert
Und übrigens: Dieses Ereignis überzeugte Kevin Klocker vollends, neben der Feuerwehr auch beim Roten Kreuz weiter zu machen. Nur wenige Wochen nach seiner Erste-Hilfe-Tat hatte Kevin Klocker die Ausbildung zum Gruppenleiter beim Jugendrotkreuz absolviert und weist heute den Rotkreuz-Nachwuchs selber an. Vor wenigen Tagen hat der 18-Jährige zudem die Ausbildung zum Rettungssanitäter gestartet. Denn letztlich will der Dornbirner den bevorstehenden Zivildienst beim Roten Kreuz absolvieren. Er ist eben ein Rotkreuzler mit Leib und Seele. "Und somit ein tolles Beispiel für unsere engagierten Mitarbeiter und Ehrenamtlichen", sagen Dir. Janine Gozzi und ihre Geschäftsführerkollegen Gerhard Kräutler und Wolfgang Hartmann und freuen sich Kevin Klopfer in den Rotkreuz-Reihen zu wissen.
Zur Person: Kevin Klocker
- Geboren 10. Jänner 2004
- Wohnort Dornbirn
- Beruf Installateur-Lehrling
- Hobbys Rotes Kreuz und Feuerwehr
(VOL.AT)
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