Wie die China-KI Deepseek uns ausspioniert

Deepseek, eine chinesische KI-Technologie, wird aktuell wegen massenhafter Datensammlungen und erheblicher Datenschutzbedenken im Westen vehement kritisiert. In Italien etwa wurde die Anwendung aus digitalen Stores entfernt - die Behörden fordern Klarheit über die Art der personenbezogenen Daten, die die App von ihren Nutzern sammelt - und in Australien warnt die Regierung vor der chinesischen App.
Chinas Geheimdienst liest mit - Wann immer er will
Ein Blick in das chinesische Nachrichtendienstgesetz zeigt, wovor sich der Westen fürchtet. Das Gesetz besagt in Artikel 6: "Alle staatlichen Organe, Streitkräfte, politischen Parteien, gesellschaftlichen Gruppen, Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen, Organisationen und Bürger sind verpflichtet, die Bemühungen des nationalen Nachrichtendienstes zu unterstützen." Das bedeutet, dass der chinesische Geheimdienst jederzeit Informationen von Deepseek anfordern kann, und das Unternehmen liefern muss.
Deepseek lässt Nvidia zittern
Deepseek hat Ende Jänner 2025 die Wall Street mit einem unbestätigten Bericht, wie extrem günstig man sein KI-Modell trainiert habe, geschockt: Panische Anleger haben daraufhin den Börsenwert von Nvidia - dem größten Hersteller von Chips für KI-Anwendungen - an einem Tag um fast 600 Milliarden Dollar einbrechen lassen.
Deepseek sammelt eifrig
Laut der Datenschutzerklärung von Deepseek sammelt die KI eine Vielzahl von Informationen, einschließlich Audioeingaben, Texteingaben, hochgeladene Dateien, Chatverläufe und alle anderen von den Nutzern bereitgestellte Inhalte. Dazu gehört etwa auch das Sammeln von Daten über die Tippgewohnheiten und -geschwindigkeit der Nutzer. Deepseek sammelt einfach alles.
Diese Menge an Daten ermöglicht es der KI möglicherweise, auch hochsensible Informationen wie etwa Passwörter abzuleiten.
Da ist aber noch nicht Schluss: Deepseek "verfolgt" die Nutzer über Tracking-Cookies quer durch das gesamte Netz, und sieht selbst den Standort der jeweiligen Geräte, auf denen die KI läuft. Und dann gehen die Daten an Baidu, das chinesische Google, wie das US-Tech-Portal "Wired" aufgedeckt hat.
Jetzt wird genauer hingeschaut
Nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland, wie Bild.de berichtet, wird Deepseek aktuell auf die Einhaltung von Datenschutzvorschriften geprüft. Da der Datentransfer nach China laut EU-Recht nicht ohne weiteres erlaubt ist, zielen laufende Untersuchungen darauf ab, die Einzelheiten der Datenverarbeitung durch Deepseek zu klären.
(VOL.AT)
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