Wie Daniel Craig auf die Seebühne kam

Seine Tante, die Produzentin Barbara Broccoli, hatte im vergangenen Juli gemeinsam mit einem Team um Regisseur Marc Forster die Seebühne als mögliche Dreh-Location von “Quantum of Solace” in Augenschein genommen.

Selbstverständlich machte der Broccoli-Besuch im vergangenen Jahr sogleich die Runde, zunächst blieb man bei den Bregenzer Festspielen aber zurückhaltend – die Entscheidung falle im Herbst, hieß es. Zum Jahresende gab es zwar noch immer keinen Vertrag, dennoch zweifelte niemand mehr daran, dass James Bond auf die Seebühne kommen würde. Die letzten Bedenken waren beseitigt, als zu Jahresbeginn ein Statisten-Casting ausgeschrieben wurde.

Ende Jänner fanden sich an drei Tagen etwa 5.300 Personen im Bregenzer Kornmarkttheater ein, um einen Eindruck vom Mythos Bond zu erhaschen und sich auf die Tauglichkeit als Statist testen zu lassen. Der erste Bewerber wartete um 4.00 Uhr früh vor der Tür. “Es ist eine Faszination. Die Leute sind verrückt”, sagte Casting-Verantwortliche Karin Gmür. Der Schweizer James Bond Club war mit 44 Leuten angereist, auch aus Belgien, Holland, Schweden und Norwegen hatte es Anfragen gegeben. 1.500 Bond-Fans wurden ausgesucht.

Am 8. Februar schließlich gab es die offizielle Bestätigung: Die Bregenzer Festspiele und die Produktionsfirma EON Productions gaben bekannt, dass von 30. April bis 9. Mai vor und hinter den Kulissen der “Tosca”-Seebühne sowie im Festspielhaus Aufnahmen gemacht werden. “Das Tosca-Bühnenbild mit seinem riesigen blauen Auge passt hervorragend zur Story des neuen Bond-Films”, zeigte sich Regisseur Forster überzeugt. Anfang April wurde die Seebühne aus dem Winterschlaf geweckt, um für die Bond-Dreharbeiten gerüstet zu sein.

Was bis heute ein Geheimnis blieb, ist, welche Szenen auf der Seebühne abgedreht werden. Gregg Wilson versprach so viel: “Es wird eine sehr aufregende und spannende Situation sein”. Zudem ließ er wissen, dass sich James Bond-Darsteller Daniel Craig sehr auf die Dreharbeiten auf der Seebühne freue.