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WhatsApp-Fiasko - Signal und Telegram im Aufwind

Viele User kehren WhatsApp den Rücken.
Viele User kehren WhatsApp den Rücken. ©REUTERS/Dado Ruvic
Redaktion redaktion@vol.at
Die Messaging-Apps Signal und Telegram sind in den vergangenen Tagen deutlich öfter aus den App-Stores von Apple und Google heruntergeladen worden als je zuvor.

Der zu Facebook gehörende Dienst WhatsApp verlor hingegen nach einem Fiasko an Beliebtheit und das Unternehmen musste Änderungen an seinen Datenschutzbestimmungen erklären.

Die Signal-App wurde zwischen dem 5. und dem 12. Januar bei Apple und Google 17,8 Millionen Mal heruntergeladen, eine Steigerung um das 61-Fache im Vergleich zu den 285.000 der Vorwoche, wie die auf Apps spezialisierte Analysefirma Sensor Tower berichtete. Die auch zuvor schon in vielen Ländern beliebte Telegram-App wurde 15,7 Millionen Mal heruntergeladen, etwas mehr als doppelt so oft als in der Vorwoche. Die Zahl der Downloads von WhatsApp schrumpfte hingegen auf 10,6 Millionen von 12,7 Millionen.

Was Sie über den Signal Messenger wissen müssen

  • Für die Verschlüsselung von Nachrichten kommt das freie Signal-Protokoll zum Einsatz, das von Sicherheitsexperten als sicher eingestuft wird.
  • Signal ermöglicht das verschlüsselte Senden von Textnachrichten, Dokumenten, Fotos, Videos, Kontaktinformation in Einzel- oder Gruppenchats.
  • Authentifizierung mittels abfotografierbarer Schlüssel-Fingerabdrücke erlaubt den Benutzern zu verifizieren, dass sie wirklich nur mit derjenigen Person kommunizieren, die für den Empfang der Nachrichten vorgesehen ist.
  • Verschlüsselte Benutzerprofile erlauben es, Benutzerfotos und Namen zwischen den Benutzern zu übertragen, ohne dass der Betreiber diese einsehen kann.
  • Neben diesen Maßnahmen zur Transportverschlüsselung werden von Signal sowohl in der iOS- als auch in der Android-Variante die auf dem Smartphone abgelegten Daten durch SQLCipher verschlüsselt.
  • Auf den Servern des Betreibers werden Kontoeinstellungen, Kontakte und blockierte Kontakte nicht im Klartext gespeichert, sondern mit einer PIN verschlüsselt, die nur dem Nutzer bekannt ist.
  • Laut Forschungsergebnis ist das Signal-Protokoll sicher und erfüllt die Anforderungen wie Forward Secrecy.
  • Um Anonymität zu gewährleisten, werden von Signal niemals Telefonnummern im Klartext an den Server zum Abgleich geschickt.
  • Vielmehr werden die Nummern zunächst auf dem Gerät des Nutzers verschlüsselt und dann zum Abgleich in einen verschlüsselten, für Dritte nicht zugänglichen Arbeitsspeicher der Server übermittelt.
  • Die Android-App verwendet den Push-Dienst Firebase Cloud Messaging (FCM).
  • Dieser dient dazu, bei neuen Nachrichten das Mobilgerät aufzuwecken und dem Benutzer das Vorhandensein einer neuen Nachricht zu signalisieren; er übermittelt jedoch nicht den Inhalt oder Absender. (Quelle: Wikipedia)
Signal verzeichnet stark steigende Nutzerzahlen. ©APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE

Fiasko für WhatsApp

Aber WhatsApp tat sich auch selbst keinen Gefallen, als der Dienst seine Nutzerinnen und Nutzer jüngst vor die Wahl stellte, bis zum 8. Februar neue Datenschutzbestimmungen zu akzeptieren oder den Zugang zu verlieren. Die Mitteilung verwies auf Daten, die WhatsApp an Facebook weiterreicht. In der vergangenen Woche sah WhatsApp sich gezwungen, zu versichern, dass der Datenschutz bei den Mitteilungen an Freundinnen, Freunde und Familienangehörige dadurch nicht beeinträchtigt werde.

Türkei ermittelt gegen WhatsApp

Die türkische Wettbewerbsbehörde hat kürzlich bereits Ermittlungen gegen den Messengerdienst WhatsApp des weltgrößten Internetnetzwerkes Facebook wegen der neuen Nutzungsbedingungen eingeleitet. Dies teilte die Behörde mit, die zudem entschied, dass WhatsApp bis zum Ende der Untersuchung keine Daten sammeln dürfe.

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