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Wettrüsten vor der "Rundum"

456 Schiffe sind heute ab 19.30 Uhr bei der größten Segelregatta am Bodensee mit dabei.

Was sich heute ab 19.30 Uhr an der Startlinie zwischen Lindau und Hard zur Jagd um das “Blaue Band” vom Bodensee einfinden wird, hat die „Rundum“-Segelregatta in ihren 57 Jahren nicht gesehen. Bei der 58. Auflage starten neben vielen Hightech-Rennern sogar zwei America’s Cup Yachten.

Altes Reglement

Die “Rundum” wird spannender denn je. Den Schnellsten geht es nur um eines: first ship home zu sein, das heißt, als Erster die Ziellinie vor dem Lindauer Seglerhafen zu queren und das begehrte “Blaue Band” zu gewinnen. In diesem Jahr kehrt der Lindauer Seglerclub (LSC) nämlich wieder zur alten Regelung zurück, dass unabhängig von Bauweise und Handicap der Yacht, das erste Schiff den Siegespreis erhält. Um den zu ergattern, ist den aussichtsreichsten Favoriten keine Ausrüstung zu teuer. Die Devise lautet länger, leichter, höherer Mast, größere Segel. Das geht freilich zu Lasten der Stabilität bei Starkwind oder Sturm. Letztlich wird also der Wind ausschlaggebend sein, wer das Rennen macht. Im Sturm schaute schon so mancher dieser Racer sehr alt aus.

Rollenverteilung

Sind lange Kreuzkurse bis maximal vier Beaufort zu fahren, werden die America’s Cupper nicht zu schlagen sein. Die Psaros mögen es noch stärker. Vorjahrssieger Werner Hemmeter ist ebenso am Start wie Werner Deuring vom YC Bregenz. Klubkollege Fritz Trippolt hat wieder seine Libera “BTV” modifiziert, unter anderem die Trapeze und starren Ausleger entfernt und fährt als normales Sportboot. Wenn er auf Raumkurs seinen riesigen Gennaker setzt, rauscht er ab. Weht ein Nordwind, werden die Katamarane, darunter zwei Volvo Ocean Racer, uneinholbar abziehen.

Ein Jubiläum

Einen Leckerbissen für Freunde klassischer Boote wird der Start der Schärenkreuzer zehn Minuten vor dem allgemeinen Start bieten. Über 40 Boote haben zum 100-jährigen Jubiläum gemeldet und werden die “kurze Bahn” in Angriff nehmen. Das Zeitlimit endet 24 Stunden nach dem Start. Im Vorjahr erreichte nur ein Drittel der Gestarteten das Ziel, der Großteil fiel der Flaute im Überlinger See zum Opfer.

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