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Wetterfeste Mäschgerle in Lauterach

Der Bürgermeister im Entenbachmantel, der Landesstatthalter schneebeflockt.
Der Bürgermeister im Entenbachmantel, der Landesstatthalter schneebeflockt. ©Andrea Fritz-Pinggera
Just zum Start des Lauteracher Umzuges von der Pfarrkirche bis zum Hofsteigsaal schüttelte Frau Holle am Samstagnachmittag besonders heftig ihre Polster aus.
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Knapp die Hälfte der Zünfte mit ihren Wagen, Schalmeien, Guggen und Garden startete bei heftigem Schneefall jedoch unter viel Applaus des Publikums. Schollesteachar-Präsident Günter Dietrich war optimistisch: trotz Schneefall waren auch die teilnehmenden Kinder der beiden Volksschulen, der Kindergärten und der größte Teil der 78 gemeldeten Gruppen aktiv dabei. Vom Wagen der 1980 gegründeten Faschingszunft „Schollesteachar“ grüßten der entmachtete Bürgermeister Elmar Rhomberg im Entenbachmantel und sein Gemeindessekretär Kurt Rauch. Gemeinderätin Barbara Draxler, Altpräsident Hans Peter Germann und Vizepräsident Erich Waskan winkten huldvoll. Auch Landesstatthalter Mag. Karlheinz Rüdisser und Ehefrau Birgit kamen maskiert, um das farbenfrohe Treiben ringsum  das Bregenzer Prinzenpaar mit Prinz Ore LVII. Martin II und Christine II. und viele weitere Wagen und Gruppen zu beobachten.

Aphrodite, Medusa und Afrika

Der Lauteracher Gemeindevertreter Paul Schwerzler erhielt viel Applaus für seine in afrikanische Originalstoffe gewandete Truppe: „Paul und seine afrikanischen Freunde“ waren so gut maskiert, dass ein Wiedererkennen kaum möglich war. Die Lauteracher Bürgermusik kam als Gruppe Fleisch gewordener Göttersagen. Als charmante Musikantinnen grüßten u.a. Göttin Aphrodite Sabine Kassegger und ihre Tochter Anna, die als Medusa Schlangen um ihr Haupt geschlungen hatte. Die Umzugsroute war gesäumt vom ebenso tapferen Publikum, das trotz Kälte und Niederschlag die Zuckerle aus dem Schneematsch klaubte und fleißig Applaus spendete. Viele Mamas und Papas hatten ihre kleinen Mäschgerle via Rodel zum Umzug gebracht. Gut gewandet waren die zahlreichen Lauteracher „Bärchen“, die genug wärmende Schichten unter ihren bunten Bärenfellen trugen.

Zünftiger Ausklang

Zeitweise erschwerte dichtester Schneefall den Schalmeien das Musizieren. Auch die Gardemädchen, darunter jene der Rhinzigünar wie die hübschen Lauteracherinnen schritten tapfer durch das Schneegestöber. Die Siedler, die Gilde Unterfeld, die Riedler und die Strohwinkler Gilde waren ebenso dabei wie jede Menge Schüler die als Indianer sowie bunte Puzzleteile ihre Eltern entzückten. Aus ganz Vorarlberg waren Gruppen gemeldet, so beeindruckte ein Drache aus Röns neben den quietschbunten Lachgummis Fasnatbutz oder ließen sich die „Lutarachar Hosakrachar“ ihre Laune durch Minusgrade keinesfalls vertreiben. Zum Ausklang beim Hofsteigsaal hatte Petrus bereits ein Einsehen – kein Schnee fiel mehr vom Himmel und bei Glühwein, Würstle und Zuckerwatte wärmte sich Groß und Klein. Wer ein echter Faschingsfreund ist, der lässt sich von Kälte und Schnee eben keinesfalls die Laune verderben. Ore Ore Türbolar!

 

 

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