Die Bühne zu André Chénier steht, die Proben beginnen Mitte Juni. Zwei Jahre lang dient die beeindruckende Kulisse am See als Publikumsmagnet. Hinter der erfolgreichen Umsetzung des Bauprojekts am Seeufer stehen vorwiegend heimische Industrie- und Handwerksbetriebe. Über 80 Prozent der Arbeiten seien von Vorarlberger Firmen durchgeführt worden, so Axel Renner, Pressesprecher der Bregenzer Festspiele. Die Ausschreibung sei nach dem Bundesvergabegesetz erfolgt. Das Gesamtvolumen für den Auf- und Abbau sowie die technische Infrastruktur der Seebühne für zwei Jahre beziffert Renner mit rund sieben Millionen Euro. Das größte Baulos entfällt auf die Kopf-Konstruktion des Marat, die in etwa eine Million Euro ausmacht. Den Zuschlag für die Umsetzung hat mit Bitschnau Stahlbau in Nenzing ein noch recht junges Vorarlberger Unternehmen erhalten. Für uns ist der Auftrag auch gut fürs Image, so Geschäftsführer Michael Schmid zu den VN, der von einem tollen Referenz-Projekt spricht. Insgesamt sechs Monate hätten die Arbeiten gedauert. Die große Herausforderung war das Zusammenspiel der Gewerke: Stahlbau, Hydraulik, Geometrie, Kaschur und natürlich die Montage, so Schmid weiter. Mit einem Anteil von 6 bis 7 Prozent am Jahresumsatz hat der Auftrag auch wirtschaftlich eine entsprechende Bedeutung.
Immer erreichbar
Deutlich kleiner ist das Baulos Pilotierungsarbeiten in der Ausschreibung. Finanziell betrachtet ist das ein eher kleines Volumen, erklärt Hans-Peter Salzmann, dessen Unternehmen seit 25 Jahren den Unterbau der Bühne realisiert. Erst hätten rund 300 Holzpiloten aus dem Seegrund entfernt werden müssen, ehe wieder neue eingeschlagen wurden. Etwa drei Monate hätten die Arbeiten gedauert. Für uns ist das ein sehr schöner Auftrag, so Salzmann weiter. Als auf Hafenbau und Pilotierungen spezialisiertes Unternehmen könne man die Vorteile der Nähe zum Auftragsort gut nützen. Wir sind immer erreichbar. Wenn etwas kaputt geht, sind wir gleich vor Ort.
Auf viel Erfahrung bei Seebühnen-Produktionen kann auch das Bregenzerwälder Unternehmen Ludwig Steurer verweisen. So entstand etwa das Tosca-Auge in Doren. Bei André Chénier hat Steurer zwei Baulose realisiert. Neben Spiegel und Kerzen auch den Brief. Beim Brief war die komplexe Mechanik eine große Herausforderung, so Geschäftsführer Roland Fritz. Er sei in verschiedene Richtungen senk- und drehbar. Wir bewerben uns bevorzugt für jene Baulose mit einem hohen mechanischen Anspruch, sagt Fritz, der von einem Auftrag mit hohem Stellenwert für sein Unternehmen spricht, da er zwischen Frühwinter und Frühjahr für eine gute Auslastung gesorgt habe. Große Wertschätzung gibt es für die Arbeiten vonseiten des Auftraggebers. Die Zusammenarbeit habe sehr gut funktioniert. Das sind Höchstleistungen, die von Technik und von Partnerfirmen verlangt wird, so Axel Renner. Schließlich sei jede Bühne ein weltweit einzigartiger Prototyp und die Anforderungen entsprechend groß.
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