AA

Werkstatt-Feeling mit Zirkusartisten

Die Zirkusartisten Eisele, Huneck und Zandl gastierten mit ihrem Stück
Die Zirkusartisten Eisele, Huneck und Zandl gastierten mit ihrem Stück ©bvs
 Im Freudenhaus fand die zeitgenössische Zirkustheaterproduktion „Sawdust Symphony“ statt.
Werkstatt-Feeling mit Zirkusartisten

 

Lustenau Holzspähne wirbelten durch die Luft, Nägel wurden eifrig in das Holz gehämmert und klebriger Leim tropfte von den Holzmaterialien und der Künstler. Die deutschen und österreichischen Zirkusartisten Eisele, Huneck und Zandl führten im Freudenhaus zum allerersten Mal ihr selbstgeschriebenes Stück auf. Unter dem Titel „Sawdust Symphony“ behandeln sie den menschlichen Wunsch etwas selbst zu erschaffen. Wie fühlt es sich an, einen Nagel in ein Holz zu schlagen? Welche Gefühle entstehen beim Schaffenden, wenn etwas Selbstgebautes Form annimmt? Die Zuseher erleben, wie Frustration und Freude oft nah beieinander liegen und sich im Schaffensprozess nicht zwingend auseinanderschließen. Am Donnerstag und Freitag kamen rund 170 Zuseher zu den zwei Vorstellungen ins Freudenhaus. Die eigentliche Premiere findet am 24. September in Den Haag statt.

 

Zeitgenössischem Zirkus eine Bühne bieten

„Wir haben die Stückbeschreibung von Eisele, Huneck und Zandl gelesen und waren beide sofort begeistert“, erzählte Roman Zöhrer, Geschäftsführer des Freudenhauses. Er hat gemeinsam mit seiner Intendantin Lisa Berkmann die drei jungen Artisten nach Lustenau geladen und gibt dadurch Interessierten die Möglichkeit, den zeitgenössischen Zirkus zu erleben. „Wir möchten den modernen Zirkus unterstützen und geben ihnen im Freudenhaus eine Bühne dafür“, so Zöhrer.

Schaffensprozess

Die Darsteller David Eisele (27), Kolja Huneck (26) und Michael Zandl (32) teilen sich ihre Bühne mit Maschinen und Arbeitsmitteln. Ihr selbst konzipiertes Bühnenbild stellt eine Werkstatt dar. „Wir werkeln auch in unserer Freizeit alle sehr gerne. Irgendwann ist uns dann die Idee gekommen, dass wir darüber eine Show machen könnten“, erklärte David Eisele. Nach zwei Jahren der Tüftelei und des kreativen Planens ist ihr Stück „Sawdust Symphonie“ erfolgreich in Lustenau als Vorpremiere über die Bühne gegangen.

Symbiose zwischen Menschen und Natur

Lediglich die Maschinen und das Werkeln auf der Bühne erzählen dem Publikum die Handlung ihres Stückes. Und dabei werden alle Sinne beansprucht. Es roch nach frisch geschnittenem Holz und nach klebrigem Leim. Hammer klopften nicht nur Nägel in den Boden, sondern waren gleichzeitig auch Tanzpartner. Eisele tanzte mit einem riesigen Holzhammer lieblich über die Bühne und feierte den Schaffensprozess. Die drei Zirkusartisten versinnbildlichten mit ihrem Stück die Zusammenarbeit von Menschen und Natur. Eine Symbiose, die schöner nicht sein könnte. Die faszinierten Besucher der Vorführungen schmunzelten oft über die Interpretationen der drei. Und so mancher sah sich in seiner Werkstatt wieder und konnte sich emotional mit dem Stück identifizieren. bvs

 

 

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Lustenau
  • Werkstatt-Feeling mit Zirkusartisten