Egal ob im Schwimmbad, privaten Garten- oder Whirpool - im Sommer ist das Baden schwer wegzudenken. Viele Menschen unterschätzen jedoch das Risiko von Krankheitserregern, die sich im Wasser tummeln.
Dr. Gabriele Hartmann, Fachärztin für Mikrobiologisch-Serologische Labordiagnostik vom Landeskrankenhaus Feldkirch, stellt klar: "Es gibt nichts in unserer Umwelt, was keimfrei ist." Im Wasser, unter anderem im hauseigenen Gartenpool, entstehen hauptsächlich Wasserkeime wie Pseudomonas. "Diese können oftmals zu Gehörgangsentzündungen oder eitrigen Entzündungen bei offenen Hautstellen führen", ergänzt Hartmann. Aufgeriebene Haut, eine Wunde oder bereits ein Mückenstich können solch eine Infektion verursachen.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Wassertemperatur, desto wohler fühlen sich die Keime im Wasser.
Warum Keimgefahr?
Hartmann erklärt: "Keime benötigen Wärme. Der Großteil der Umgebungskeime wächst rascher, wenn es feucht und warm ist. Dazu erwärmt sich stehendes Gewässer schneller als zirkulierendes, daher entstehen im Pool optimale Wachstumsbedingungen für Erreger."
Krankheitserreger möglich
Erreger können Erkrankungen verursachen, sobald sie eine kritische Keimzahl erreichen oder Durchfallsbakterien von Menschen ins Schwimmbecken gelangen und sich vermehren. Hartmann erläutert: "Prinzipiell kann es jeden treffen, sowohl gesunde Kinder als auch Erwachsene. Diabetiker, ältere und immunschwache Personen neigen allerdings leichter dazu Entzündungen zu bekommen."
Was zu beachten ist
Vor dem Badegang gilt es ein paar Grundregeln zu beachten: "Das Abduschen spielt eine wesentliche Rolle, auch bei Kleinkindern. Mit Durchfall sollte man auf keinen Fall Schwimmen gehen", erwähnt Hartmann.
Die Ärztin des LKH Feldkirch empfiehlt Poolbesitzern das Messen vom pH-Wert. Der Idealbereich für das Wasser liegt dabei zwischen 7,2 und 7,4. Falls dieser nicht im Rahmen sei, eignen sich Chlortabletten. "Bei kleinen Planschbecken für Kinder sollte das Wasser nach einem heißen Sommertag ausgelassen werden."
Coronavirus im Wasser?
Eine potenzielle Ansteckungsgefahr auf das Coronavirus schließt die Expertin aus. "Die Übertragung des Virus verläuft über die Aufnahme virushaltiger Flüßigkeitspartikel. Diese bilden sich beim Atmen, Niesen, Sprechen und Husten", erläutert Hartmann.
(Red.)
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