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Wenn Schmerzen zur Regel werden

Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe im Landeskrankenhaus Feldkirch bei Vorarlberg LIVE
Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe im Landeskrankenhaus Feldkirch bei Vorarlberg LIVE ©VOL.AT
In Österreich leidet jede zehnte Frau an krampfartigen Schmerzen in Bauch und Rücken, die während dem Zyklus und chronisch auftreten können. Primar Burghard spricht über Endometriose.

Endometriose gehört damit zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch steht oft im Zusammenhang mit einer Endometriose. „Man kann hier schon von einer Volkskrankheit sprechen“, sagt Primar Burghard Abendstein.

Was passiert bei einer Endometriose

Bei von Endometriose betroffenen Frauen wächst Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle, zum Beispiel im Bauchraum, am Eileiter oder auch am Darm, erklärt Abendstein. „Die Endometriose-Herde können sich vergrößern und ausbreiten.“ Wie die Schleimhaut in der Gebärmutter wachsen sie heran und werden zyklisch wieder abgestoßen. Allerdings kann die abgelöste Schleimhaut nicht wie bei der Monatsblutung abfließen, sondern bleibt im Körper. „Es läuft eine monatliche Entzündungsreaktion an dieser Stelle ab“, erklärt Abendstein.

Normale Schmerzen oder nicht?

Dabei kommt es zu unterschiedlich ausgeprägten Schmerzen. „Die Schmerzen bei einer Endometriose gehen weit über das normale Ausmaß hinaus.“

Die Diagnose

Vom Auftreten erster Symptome bis zur Diagnose dauere es im Durchschnitt elf Jahre, nicht zuletzt, weil junge Frauen mit den Beschwerden oft nicht ernst genommen werden, betont der Primar. „Die Diagnose ist oft nicht einfach, wenn zum Beispiel die Veränderungen zu klein sind, um sie in der Bildgebung zu erkennen.“ Umso wichtiger seien deswegen Ärzte, die bereits beim Schildern der Beschwerden an Endometriose denken und die Patientin zur Abklärung an eine Fachabteilung überweist. 

(VN/VOL.AT)

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