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Wenn jeder Handgriff sitzt

Die Rettungssanitäter feierten am Wochenende das 100-jährige Bestehen des Roten Kreuz Dornbirn.
Die Rettungssanitäter feierten am Wochenende das 100-jährige Bestehen des Roten Kreuz Dornbirn. ©bvs
Das Rote Kreuz Dornbirn feierte am Wochenende sein 100-jähriges Bestehen.
100 Jahre Rotes Kreuz Dornbirn

Dornbirn Oftmals entscheiden Sekunden in Notsituationen über Leben oder Tod. Werden die Rettungssanitäter nach einem Unfall oder in einer Notlage zur Hilfe gerufen, eilen sie schnell zum Einsatzort. „Das Wichtigste ist auch in den schlimmsten Situationen, Ruhe zu bewahren. Wir üben regelmäßig, um im entscheidenden Moment schnell und richtig handeln zu können“, erklärt Sanitäter Christian Gmeiner. Dieses Wochenende feierte das Rote Kreuz Dornbirn sein 100-jähriges Jubiläum und ließ dabei die Rettungssanitäter hochleben. Dafür verwandelten sie die Emma & Eugen Arena am Samstag und Sonntag bei Dornbirn Haselstauden in einen Festplatz für die Helden des Rettungsalltages und luden die Öffentlichkeit ein, gemeinsam mit ihnen zu feiern.

Lange Geschichte mit vielen Einsätzen

Gestartet hat die Abteilung in Dornbirn im Oktober 1922 mit einer eigenen Rettungsabteilung bei der Feuerwehr Dornbirn mit neun freiwilligen Helfern. 100 Jahre später garantieren 20 Hauptberufliche und 140 ehrenamtliche Rettungssanitäter die medizinische Erstversorgung bei Rettungseinsätzen. „Wir haben viele schöne Momente erlebt, die uns immer wieder aufs Neue Kraft für unsere Einsätze geben“, sagt Sanitäter Julian Illigasch. Jährlich wird das Rote Kreuz Dornbirn bis zu 17.000-mal zur Hilfe gerufen. „Einmal wurde ich am Weihnachtsabend alarmiert. Ein Säugling hatte einen Herzstillstand auf der Autobahn. Glücklicherweise konnte ich das Baby erfolgreich reanimieren. Das war für mich mein Weihnachtswunder“, erinnert sich Christian Gmeiner zurück. Helfen zu können, ist für die Retter das Wichtigste. „Wir können geschehene Unfälle nicht verhindern. Aber helfen, dass die Folgen gemindert werden“, sagt er.

Feierlichkeit mit Sanitäter-Wettbewerb

Sieben Rettungsteams aus Au, Hohenems, Feldkirch, Hard und Bregenz sind mit jeweils fünf Rettern der Einladung der Dornbirner Abteilung gefolgt und haben sich für den San-Fun-Wettbewerb angemeldet. Ein Sanitäter-Wettbewerb, bei dem auch der Spaß bei den Übungen nicht zur kurz kam. Und so mussten die Retter einen Staffellauf mit einer „verletzten“ Person so schnell wie möglich absolvieren oder mit dem Bobby-Car fahrend einen Wurfsack mit Leine fangen. Aber auch Einsätze wie ein Badeunfall, der Sturz aus zehn Metern Höhe oder ein vorsichtiges Transportieren der Liege wurden geübt. Sabrina Vögel (23), Manuel König (26) und Helmut Johler (29) aus Bregenz waren zufrieden mit ihrer Leistung bei dem simulierten Badeunfall. „Wir üben das Reanimieren sehr intensiv, deshalb hat jeder Handgriff bei dieser Übung gesessen“, erklärt Johler.

Vielseitiges Programm

„Wir sind stolz, dass wir in unserem Alter das 100-Jahr-Jubiläum feiern dürfen“, sagt Festobmann Johannes Rüf. Er hat gemeinsam mit Kommandant Michael Rüdisser die zweitägige Feier geplant und dabei vor allem auch die Kinder in den Fokus gesetzt. Neben Wasserzielschießübungen und einer Show-Übung können die Besucher auch den Notfallhubschrauber der SchenkAir bestaunen. Dieser landete am Samstagmittag auf dem Fußballplatz und demonstrierte, wie die Retter auch aus der Luft den Menschen helfen können. Bleibt der Rettungsabteilung in Dornbirn nur zu wünschen, dass die nächsten 100 Jahre ähnlich erfolgreich verlaufen, wie die vergangenen. Bvs

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