Rund 1500 Anrufe werden täglich von der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch entgegengenommen, 138 Rettungs- sowie acht Feuerwehreinsätze mussten alleine in der Silvesternacht koordiniert werden unter anderem von Einsatzleiter Werner Blum. Der 47-jährige Höchster kam über seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Feuerwehrmann in Berührung mit der Rettungskette. Seit mittlerweile zehn Jahren ist der ehemalige Fuhrparkleiter eines Transportunternehmens hauptberuflich bei der RFL beschäftigt. Eine Aufgabe, die Blum völlig erfüllt zugleich jedoch höchste Konzentration und ständige Anspannung von ihm erfordert.
Soziale Kompetenz wichtig
Ruhezeiten oder längere Pausen während seines Dienstes sind undenkbar. Man kann Einsätze schlichtweg nicht vorweg planen, erklärt er im VN-Gespräch. Dabei steht Blum an vorderster Front der Rettungskette, nimmt die Notfall-Anrufe entgegen und leitet die notwendigen Schritte ein. Das Zauberwort für Blum: Ruhe. Eine Notwendigkeit, die der erfahrene Einsatzleiter verinnerlicht hat. Hysterisch, apathisch oder sachlich jeder reagiert vollkommen unterschiedlich auf eine Notsituation, beschreibt er die Herausforderung. Neben der fachlichen Qualifikation, die man in jedem Job braucht, ist bei uns eine sehr hohe soziale Kompetenz gefragt. Den Menschen müsse vor allem Toleranz und Respekt entgegengebracht werden, erklärt er.
Neues Anforderungsprofil
Dabei gibt es immer wieder Einsätze, die auch dem erfahrenen Feuerwehrmann zu schaffen machen. Sensibel reagiere er vor allem auf Notfälle, bei denen Kinder beteiligt sind. In Erinnerung geblieben ist dem zweifachen Vater etwa ein Einsatz in seinen frühen Jahren als RFL-Mitarbeiter. Bei einer Bergtour verunglückte ein Ehepaar tödlich der 15-jährige Sohn musste den Tod der Eltern mitanschauen. Blum hatte schließlich den traumatisierten Jugendlichen am Telefon. Sowas geht nicht spurlos an einem vorbei. Das bleibt in Erinnerung, betont er. Die Anforderungen an die Mitarbeiter der RFL haben sich indes über die Jahre stark verändert. Der Ausbau der technischen Ausstattung in der renovierten und hochmodernen RFL bedeutet nicht nur ein Geschwindigkeits-Plus in der Rettungskette. Auch für Blum ist die Aufgabe dadurch deutlich komplexer und anspruchsvoller geworden. Die Zeiten haben sich verändert. Heute kostet das vielmehr Substanz, erklärt er. Auch, weil die Anzahl der Anrufe nicht zuletzt durch den Handy-Boom des vergangenen Jahrzehnts deutlich gestiegen ist. Ausgleich und Ruhe sucht Blum in seiner Freizeit vorwiegend in der Natur. Da genieße ich alle Facetten, betont er.
Zur Person
Werner Blum, Einsatzleiter bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) Geboren: 2. Februar 1962 in Höchst Ausbildung: Textilschule mit Meisterprüfung Laufbahn: Fuhrparkleiter bei einem Transportunternehmen, 30 Jahre bei Feuerwehr Fußach aktiv (Abschnittskommandant Rheindelta), seit zehn Jahren bei der RFL Familie: ledig, 2 Kinder
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