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Die zwei sorgen für Ordnung bei den parkenden Autos in Dornbirn.
Die zwei sorgen für Ordnung bei den parkenden Autos in Dornbirn. ©VOL.AT/Schwärzler

Wenn ein Strafzettel das Fremdgehen aufdeckt - Einblicke in den Berufsalltag der Straßenaufsicht

Bei Autofahrern oft unbeliebt: Die Straßenaufsicht, wenn sie Strafzettel verteilt. Doch nicht zu Recht: Ohne sie würden die Fahrzeuge wahrscheinlich kreuz und quer parken und Dauerparker die Parkplätze blockieren. VOL.AT begleitet die Straßenaufsicht der Stadt Dornbirn einen Tag lang und erfährt kuriose Anekdoten.

Werner Fitz und Alfonso Mandracchia spazieren mit VOL.AT durch die Dornbirner Innenstadt. Ihren Augen entgeht kein fehlendes Parkticket oder falschparkendes Auto. Die zwei sind Straßenaufsichtsorgane der Stadt Dornbirn. Sie spazieren oder radeln täglich gemeinsam mit sechs anderen Mitarbeitern die sieben Zonen in Dornbirn ab. Ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass nicht alle kreuz und quer in Dornbirn parken.

VOL.AT begleitet die Straßenaufsicht:

Sicherheitswache Stadt Dornbirn
Es gibt sieben Zonen. Die acht Mitarbeiter der Straßenaufsicht der Stadt Dornbirn wechseln diese durch. ©VOL.AT/Schwärzler
Sicherheitswache Stadt Dornbirn
Die Dornbirner Straßenaufsicht ist an der Uniform zu erkennen. ©VOL.AT/Schwärzler

Viele Kilometer pro Tag

An diesem Tag strahlt die Sonne. Ein Glück, denn die beiden sind das ganze Jahr über bei jedem Wetter unterwegs. Dabei legen sie täglich einige Kilometer an der frischen Luft zurück. Dafür stehen sowohl Fahrräder als auch ein Auto oder die öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung - je nach der Entfernung der Zone.

"Und wenn wir zu Fuß gehen, dann kann es schon sein, dass wir zwischen zehn und 18 Kilometer am Tag laufen", sagt Fitz. Auch an diesem Tag sind sie zu Fuß unterwegs - schließlich führt der Weg nur vom Rathaus bis zum Krankenhaus Dornbirn. Sie interessieren sich bei ihren Rundgängen für den ruhenden Verkehr - also falschparkende oder haltende Fahrzeuge oder Fahrzeuge ohne Parkticket.

Straßenaufsicht Stadt Dornbirn
Werner Fitz und Alfonso Mandracchia sind bei Sonnenschein und Regen in den Dornbirner Straßen im Einsatz. ©VOL.AT/Schwärzler

Job mit Aggressionspotenzial

Fitz und Mandracchia halten jedoch auch Pkw auf dem Weg durch die Fußgängerzone an - dort darf nicht jeder zu jeder Tageszeit hineinfahren. Die meisten halten sich an die Vorschriften. Der Rest wird von den beiden daran erinnert. Die häufigste Übertretung ist dabei Falschparken. Mit einem gekonnten Blick fällt Fitz gleich ein Auto auf, dessen Heck klar auf den Gehsteig ragt. Ein weißer Zettel landet hinter den Scheibenwischern auf der Windschutzscheibe.

Straßenaufsicht Stadt Dornbirn
An diesem Tag gibt es nur wenige Übertretungen. ©VOL.AT/Schwärzler

Die Konfrontation der Verkehrsteilnehmer mit ihren Fehlern kann herausfordernd sein. Denn die Anwesenheit von Mandracchia und Fitz stößt nicht immer auf Freude und birgt bei den Betroffenen Konfliktpotenzial. "Die Leute reagieren unterschiedlich. Die einen akzeptieren es und zeigen Einsicht. Bei den anderen ist es das Gegenteil", so Mandracchia über die Reaktionen, wenn sie Leute auf Fehler hinweisen.

Straßenaufsicht Stadt Dornbirn
Über diesen Zettel freuen sich die wenigsten. ©VOL.AT/Schwärzler

Beim Fremdgehen erwischt

Fitz erzählt von einer Frau, die in Dornbirn ohne Ticket geparkt hatte und dann besonders unglücklich über den Strafzettel war. Denn dabei kam heraus, dass sie fremdgegangen war. "Die Frau war verheiratet und hat einen Mann in Dornbirn besucht. Das Auto war aber auf ihren Ehemann gemeldet, der dann den Strafzettel bekam", berichtet Fitz von kuriosen Anekdoten aus seinem Arbeitsalltag.

Die Straßenaufsicht arbeitet in einem klaren Spannungsfeld. Über einen weißen Zettel an der Windschutzscheibe freut sich keiner. Gleichzeitig wünschen sich viele Dornbirner, dass keine Langzeitparker die wenigen Parkplätze oder den Gehsteig blockieren.

Es könne laut Mandracchia auch vorkommen, dass Leute positiv reagieren: "Weil ich gehe ja nicht einfach zu jemandem und sage, 'Sie stehen hier falsch', wenn diese Person eigentlich richtig steht." Es ist Verständnis von beiden Seiten gefragt - für die Kontrollorgane, die ihrer Aufgabe nachgehen, und die Verkehrsteilnehmer, die unter Druck stehen. Etwa sind Lieferdienste mit Zeitdruck konfrontiert.

So läuft es ab, wenn ein Verkehrsteilnehmer ohne Ticket gefunden wird.
Straßenaufsicht Stadt Dornbirn
Die Straßenaufsicht der Stadt Dornbirn im Einsatz. ©VOL.AT/Schwärzler

Ansprechpartner für Informationen

Sie werden jedoch fälschlicherweise nur mit Strafzetteln in Verbindung gebracht. Beim Spaziergang mit VOL.AT werden sie von mehreren Passanten mit Fragen angesprochen. Zu Recht, denn auch Informieren gehört zu ihrem Aufgabenbereich. Zudem betreuen sie die 90 Dornbirner Parkautomaten.

Sicherheitswache Stadt Dornbirn
Die Sicherheitswache der Stadt Dornbirn ist auch für die 90 Parkautomaten zuständig. ©VOL.AT/Schwärzler

90 Automaten

Diese müssen gewartet, geputzt und repariert werden. Das Papier für die Tickets muss nachgefüllt werden und der Geldbehälter geleert werden. Letzteres machen sie nur zu zweit - wegen der Sicherheit. Man habe noch nicht oft in die Automaten eingebrochen, erzählt Fitz. An Silvester kommt es aber auch mal vor, dass ein Automat mit Böller gesprengt wird. Das hat dann eine beträchtliche Summe an Sachschaden zur Folge.

Straßenaufsicht Stadt Dornbirn
Sie schauen dazu, dass nicht alle kreuz und quer parken. ©VOL.AT/Schwärzler
Straßenaufsicht Stadt Dornbirn
Dem geschulten Blick entgeht nichts. ©VOL.AT/Schwärzler

(VOL.AT)

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