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Wenn der Lift stehen bleibt

Sicherheit an oberster Stelle bei der Bergung von einem Sessellift.
Sicherheit an oberster Stelle bei der Bergung von einem Sessellift. ©Alexander Stoiser
Ein große Bergeübung fand am vergangen Samstag, dem 6. Oktober 2012 im Schigebiet Silvretta-Montafon/Gaschurn statt. Über hundert Beteiligte von Bergrettung, Feuerwehr und Rotem Kreuz, sowie Mitarbeitern der Silvretta-Montafon nahmen daran teil.
Liftbergung SiMo12

 Annahme: Auf Grund eines Defektes bei der Sicherheitsbremse kann die Sechsersesselbahn Nova nicht mehr fahren. Die Gäste müssen von den Sesseln abgeseilt werden.

 

Dieser äußerst seltene technische Defekt macht es unmöglich, dass der Sessellift im Notbetrieb leer gefahren werden kann“, so Günter Tschofen, Betriebsleiter in der Silvretta-Montafon. „Die Seilbahnbehörde schreibt einen Zeitrahmen von drei Stunden vor, in denen alle Fahrgäste am Boden stehen müssen. Egal zu welcher Tageszeit, unabhängig von der Außentemperatur oder des Geländes, das sich unter dem Lift befindet. Eine gute Zusammenarbeit mit der Bergrettung ist deshalb unerlässlich“, so Tschofen weiter.

Um realistisch Einsatzzeiten zu erhalten wurden Anfahrt und Auffahrt mit der Versettlabahn in die Übung mit einbezogen. An der Bergstation erfolgte die Meldung an die Einsatzleitung bestehend aus je einem Mitarbeiter der Silvretta-Montafon, Bergrettung und Rotem Kreuz. Danach wurden die Bergespezialisten auf die einzelnen Arbeitsfelder verteilt.

Bei dieser erstmalig durchgeführten Übung schafften zwei Rettungsteams der Silvretta-Montafon und 55 Bergrettungsleute die gestellten Aufgaben in etwas über zwei Stunden“, zeigte sich Betrieblseiter Tschofen erfreut. „Eine Zeit, mit der wir durchaus zufrieden sein können, auch wenn nur knapp ein Drittel von maximal 180 möglichen Personen zu bergen war“, so der Seilbahnfachmann.

Während der Bergung baute das Rote Kreuz Bludenz eine Station zur Versorgung von zehn Verletzten auf. Alle geborgenen Gäste, dargestellt von der Feuerwehr Gortipohl und MitarbeiterInnen der Silvretta-Montafon, wurden mit nummerierten Armbändern versorgt und namentlich registriert. Die Listen mussten nach Eintreffen der Geretteten am Sammelplatz von der Einsatzleitung abgeglichen werden. Damit wurde sichergestellt, dass kein Gast verloren gehen kann. Gleichzeitig richtete die Marketingabteilung der Silvretta-Montafon im Tal ein Krisenmanagementzentrum ein, um Angehörige und Öffentlichkeit optimal informieren zu können.

Anschließend an das gemeinsamen Mittagessen fand die Vorführung eines neuen Bergesystems der Bergrettung in Zusammenarbeit mit dem Hubschrauber des Innenministeriums statt. „Einmal mehr konnte die hohe Kompetenz der Bergrettung unter Beweis gestellt werden“, erklärte Thomas Reisch, Gebietsstellenleiter der Bergrettung Montafon. „Es ist einfach wichtig, die Zusammenarbeit bei so komplexen Aufgaben immer wieder zu üben“, sagte der Gebietsstellenleiter.

Abschließend bedankte sich Mag.Markus Büchel bei den Einsatzkräften. „Die Teilnehmer der Blaulichtorganisationen haben uns für diese Übung einen Tag ihrer Freizeit geopfert. Ein herzliches Dankeschön im Namen der Silvretta-Montafon für dieses tolle Engagement“, so der Marketingleiter der Silvretta Montafon.

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