Wenn das Wetter nicht mitspielt

In der Hochjochbahn-Gondel musizieren Alfred Dünser (Blockflöte) und Hannah Lackinger (Renaissance-Harfe) Oswald von Wolkenstein, Neidhart von Reuental und Walther von der Vogelweide. Die Urlauber drängen sich trotz des „Sauwetters“ in die Gondel. Verwunderung über das, was hier passiert. „Die Leute reagieren müde!“ resümiert Alfred Dünser, bevor man den Schauplatz wetterbedingt ins Cafe am „Josefs-Platz“ verlegt.
„Ahi muaß i“
Immer wieder heißt es in dieser Woche „Ahi muaß i!“ in Anlehnung an das diesjährige Motto „Offi muaß i“, mit dem Festival-Organisator Nikolaus Netzer neue Openair – Schauplätze „erklimmen“ wollte. Stummfilme in beeindruckender Naturkulisse, Musik am Berg, im Tal, im Dorf und auf der Wiese fallen zum Großteil den Wetterkapriolen zum Opfer. Und da muss dann immer wieder auf Indoor umdisponiert werden. Dass dies organisatorisch ohne größeres Chaos bewältigt werden kann, liegt am perfekten Management von Susanne Juen-Aczel, die im Hintergrund umsichtig die Aktionsfäden zieht.
Symphonisches und Bodenständiges
Mit Mussorgskijs Tondichtung „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ und Brahms „Erster“ eröffnete Nikolaus Netzer erstmals mit dem Bayrischen Symphonieorchester München in der Montafonerbahn-Remise („Schrunser Tonhalle“) den Konzertsommer und legte damit für sich und das Orchester die „Offi muaß i“-Latte hoch. Dann wurde es „bodenständig“ mit dem Bruno Wiederin-Memoriam, einem Ratz-Fatz-Konzert für Kinder, dem Gaumenfest in Gargellen, Jazz am Stausee, einem Brass-Erlebnis mit der Montafoner „Siebner Partie“ bis zum Stummfilm „Der heilige Berg“ mit Jazzimprovisationen von David Helbock & Friends“ im Vandanser Steinbruch und der aus Tuwa stammenden „Huun Huur Tu“ Gruppe mit ihrer unverwechselbaren Kehlkopfakrobatik und dem Obertongesang. Mit Alfred Dünser, Rita Varch, Gunar Schuster und „ILL-Concerto“ holt Netzer Kollegen seiner Feldkircher Musikschule mit ins Boot.
Gipfelsturm
Für Festivalleiter Nikolaus Netzer und Organisatorin Susanne Juen-Aczel ist das diesjährige Festival trotzdem wie ein „Gipfelsturm“. „Genaue Besucherzahlen können aufgrund der öffentlichen Schauplätze nicht angegeben werden. Wir stellen aber steigendes Besucherinteresse fest“, heißt es seitens der Festivalleitung. Bei den Einheimischen gibt es ein Stammpublikum, bei den Gästen stoßen die Veranstaltungen offensichtlich zunehmend auf positives Echo. Nikolaus Netzer will jedenfalls am erfolgreichen Konzept mit öffentlichen Schauplätzen im kommenden Jahr festhalten.
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