Zum Auftakt freute sich bei der Begrüßung Univ. Prof. Dr. Egon Humpeler über die Erfolgsgeschichte der Ärztegespräche. Sie werden vom Verein der Förderer des Sanatoriums Mehrerau organisiert und sind gratis zugänglich. Dafür gab es Lob vom neuen Gesundheits-Landesrat Dr. Christian Bernhard. Er bezeichnete die Prävention als ein besonders wichtiges Ziel im Regierungsprogramm, Angebote wie die Mehrerauer Ärztegespräche tragen sehr viel zu wertvoller Information bei.
Mehr als eine Ablagerung
In seinem Referat unterstrich Univ. Prof. Dr. Heinz Drexel, dass die Atherosklerose (im Volksmund Arterienverkalkung) mehr ist als eine Ablagerung in der Arterie. Eingebettet in das abgelagerte Cholesterin finden sich Entzündungsherde. Das übersteht der Mensch meist über Jahrzehnte ohne spürbare Beschwerden. Bricht allerdings ein Entzündungsherd auf, dann reagiert das Blut ebenso wie bei einer äußerlichen Wunde: Es gerinnt an der entzündeten Stelle. Ein zu großes Blutgerinnsel kann den Blutfluss blockieren.
Das ist im gesamten Körperbereich möglich und kann deshalb Wadenschmerzen ebenso verursachen wie Nierenversagen, Hirnschlag, Herzinfarkt oder innerliches Verbluten. Nicht umsonst, so der Referent, wird die Verkehrssituation bei Stau mit einem Infarkt verglichen: Es geht nichts mehr vorwärts. Und ohne die Versorgung mit Blut funktioniert der Körper nicht mehr richtig. Die Ursachen sind bekannt: Falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, rauchen. Daraus resultieren oft Bluthochdruck und Diabetes, die in Kombination das Risiko deutlich erhöhen. Dieses erhöhte Risiko ist durch Studien belegt, die am VIVIT-Institut am LKH Feldkirch durchgeführt wurden. Dieses Institut gründete Prim. Univ.-Prof. Dr. Heinz Drexel 1996 gemeinsam mit Altlandeshauptmann Dr. Martin Purtscher (Präsident) und Univ.-Prof. Dr. Egon Humpeler (Vizepräsident) unter der Bezeichnung „Vorarlberg Institute for Vascular Investigation and Treatment“ – kurz VIVIT .
Die Ergebnisse langfristig angelegter Studienprogramme zeigen auf, wie gefährlich die Kombination zwischen der Erkrankung von Herzkranzgefäßen und Diabetes sein kann.
Gesundes bergab gehen
Dr. Drexel berichtete in diesem Zusammenhang über die überraschenden Ergebnisse der „Karren-Studie“. Für den Zucker-Stoffwechsel und gegen Leberverfettung, so ein Ergebnis, ist es besser, bergab zu gehen. Das ergab die exakte Kontrolle von zwei Wanderergruppen, von denen eine zuerst acht Wochen lang auf den Karren ging und die Bahn zur Talfahrt nutzte. Die zweite Gruppe fuhr auf den Karren und wanderte ins Tal. Nach acht Wochen wurde gewechselt. Alle Kontrollergebnisse zeigten entscheidende Vorteile für den Zuckerhaushalt beim Abwärtsgehen. Im Anschluss an das Referat hatten Interessierte die Möglichkeit, mit den anwesenden Ärzten ins Gespräch zu kommen. Sponsoren stellten zudem Getränke zur Verfügung.
Denn Mitgliedsbeiträge der Mitglieder des Vereines der Förderer des Sanatoriums Mehrerau kommen ausschließlich der Weiterbildung des Teams der Mehrerau bzw. wichtigen Anschaffungen zugute.
Verein der Förderer des Sanatoriums Mehrerau: www.sanatorium-mehrerau.at
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