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Weniger geöffnete Wachzimmer sonntags in Wien: Kritik und Konter

Weniger Wachzimmer sonntags in Wien.
Weniger Wachzimmer sonntags in Wien. ©APA/HANS KLAUS TECHT (Symbolbild)
Die Wiener Polizei wird am Juli Amtsstunden an Sonn- und Feiertagen reduzieren. Insgesamt 52 Inspektionen in der Bundeshauptstadt bleiben dann für Parteienverkehr dicht, eine Anzeige ist nur mehr an 29 Standorten möglich.

Kritik an dem Schritt und auch an der ÖVP gab es am Samstag von FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz, der "Verrat an der Bevölkerung" ortete. Die Volkspartei konterte, Generalsekretär Nico Marchetti sah "Panikmache", die "völlig unangebracht" sei.

Die Kritik von Schnedlitz zielte insbesondere auf Innenminister Gerhard Karner und Bundeskanzler Christian Stocker (beide ÖVP) ab. Was das Duo mit der Polizei anstelle, sei "ein sicherheitspolitischer Wahnsinn und ein fahrlässiger Umgang mit dem Schutzbedürfnis der Menschen", hieß es in einer Aussendung. "Polizeistationen werden zugesperrt, die Exekutive immer mehr ausgedünnt, während Kriminalität und Unsicherheitsgefühl steigen. Künftig hat jeder Supermarkt länger offen als die Polizei!" Die Exekutive werde außerdem "zum reinen Kostenfaktor" degradiert. Gefordert wurden von Schnedlitz der sofortige Stopp der Maßnahmen.

Marchetti: Unveränderte Polizeipräsenz

"Die Präsenz der Polizei im öffentlichen Raum bleibt unverändert", hielt Marchetti im Gegenzug per Aussendung fest. Die Einschränkung des Parteienverkehrs erfolge, "um mehr Ressourcen für die Kernaufgabe der Polizei, den Außendienst, zur Verfügung zu haben". Durch die Maßnahme würden auch Überstunden reduziert, die vielfach ein Belastungsfaktor seien: "Es ist auch eine Frage der Wertschätzung gegenüber den Beamten unserer Exekutive, einen Ausgleich zu der ohnehin fordernden Tätigkeit zu ermöglichen."

Aufgrund positiver Erfahrungen aus dem Probebetrieb des seit Oktober 2023 eingeschränkten Parteienverkehrs weite man die Maßnahmen auf den Sonn- und Feiertag aus, hatte es am Freitag seitens der Wiener Polizei auf APA-Anfrage geheißen. Der Bedarf für eine Öffnung aller 81 Stationen rund um die Uhr für die Bürgerinnen und Bürger sei "in diesem Ausmaß nicht mehr gegeben", der Fokus gelte dem exekutiven Außendienst.

(APA/Red)

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