"Weltuntergangsuhr" steht 100 Sek. vor Mitternacht

Die sogenannte Weltuntergangsuhr, mit der Forscher auf die Gefahren für die Menschheit und den Planeten aufmerksam machen, steht wie bereits in den Vorjahren 100 Sekunden vor Mitternacht. Zur Begründung verwies die Organisation "Bulletin of the Atomic Scientists" am Donnerstag auf "anhaltende und gefährliche Bedrohungen" durch Atomwaffen, den Klimawandel, gefährliche Technologien und die Coronapandemie.
"Weltuntergangsuhr" steht 100 Sekunden vor Mitternacht
"Die Weltuntergangsuhr steht weiterhin gefährlich in der Schwebe und erinnert uns daran, wie viel Arbeit notwendig ist, um einen sichereren und gesünderen Planeten sicherzustellen", erklärte die Präsidentin der Organisation, Rachel Bronson. "Wir müssen die Zeiger der Uhr weiter von Mitternacht wegdrücken."
"Doomsday Clock" war 2020 auf 100 Sekunden vor Mitternacht gerückt
Die Weltuntergangsuhr - auf Englisch: Doomsday Clock - war 2020 auf 100 Sekunden vor Mitternacht vorgerückt und damit näher an Mitternacht als jemals zuvor. Nun wurde zum 75. Jahrestag der Uhr, die es seit 1947 gibt, wie bereits 2021 an dieser Einstellung festgehalten.
Die Entscheidung, auf welche Zeit die Zeiger der Weltuntergangsuhr jedes Jahr gestellt werden, wird von Vorstandsmitgliedern des "Bulletin of the Atomic Scientists" getroffen - einer Organisation, die ein gleichnamiges Fachmagazin herausgibt, das 1945 vom Physiker Albert Einstein und Wissenschaftern der Universität von Chicago gegründet worden war.
Im Gründungsjahr stand die Uhr auf sieben Minuten vor Mitternacht
In ihrem Gründungsjahr wurde die Uhr auf sieben Minuten vor Mitternacht gestellt. Nach dem Ende des Kalten Krieges stellten die Forscher die Zeiger auf die bisher am weitesten entfernte Uhrzeit vor Mitternacht ein: 23.43 Uhr und damit 17 Minuten vor Mitternacht.
Schallenberg sieht "Weltuntergangsuhr" als Weckruf
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) bezeichnete die "Weltuntergangsuhr" in einer Aussendung als "Weckruf" und forderte: "Wir müssen das nukleare Wettrüsten endlich stoppen". Es sei "ein Irrglaube, dass nukleare Abschreckung nachhaltig Sicherheit und Stabilität garantiert; ein extrem gefährliches, wenn nicht verantwortungsloses, Spiel mit der Sicherheit der gesamten Menschheit." Es sei nicht zu akzeptieren, dass "einige wenige Staaten, mit dem Argument ihrer nationalen Sicherheit permanent die Zerstörung der Welt, wie wir sie kennen, androhen", so der Außenminister.
Österreich engagiert sich für den Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW), dessen Inkrafttreten sich am Samstag zum ersten Mal jährt. Von 22. bis 24. März soll in Wien die erste Konferenz der TPNW-Vertragsstaaten unter dem Vorsitz des österreichischen Spitzendiplomaten Alexander Kmentt stattfinden. Die offiziellen und De-facto-Atommächte sowie die NATO-Staaten haben den Verbotsvertrag allerdings nicht unterzeichnet.
(APA/Red)
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