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Weltrekord für Rogan

Österreichs Schwimm-Star Markus Rogan hat seinen Titel über 200 Meter Rücken am Donnerstag bei der Kurzbahn-EM in Triest mehr als nur erfolgreich verteidigt. VorläufeSteckbrief | Porträt

Schwimm-Österreich hat erstmals seit 93 Jahren einen Weltrekordler. Markus Rogan kam am Donnerstag auf dem bisherigen Höhepunkt seiner Karriere an, indem er die bisherige Weltbestleistung des US-Amerikaners Aaron Peirsol über 200 m Rücken um 9/100 Sekunden unterbot. 1:50,43 Minuten lautet die historische Zeit, die in die Annalen des österreichischen Schwimmsports eingehen wird.

Es war ein Rennen nach dem Geschmack von Markus Rogan. Nicht weil er es so dominiert hat, sondern weil er bis aufs Letzte gefordert wurde. Der Russe Arkadij Wjatschanin setzte dem Wiener so sehr zu, dass der Sieg des OSV-Stars beinahe bis zum letzten Armzug in Frage gestanden war. Schließlich war der 21-jährige Hauptkonkurrent Rogans um nur 34/100 langsamer als der Österreicher und blieb nur eine Zehntel über dem bisherigen Europarekord.

Diesen hält nun natürlich weiter Rogan, und der 23-Jährige musste hart dafür arbeiten. Von Anfang an ging Wjatschanin mit dem Titelverteidiger mit und lag bei Halbzeit nur eine einzige Hunderstelsekunde zurück. „Ich habe ihn total unterschätzt. Als er mit mir gleich auf war, habe ich gedacht, wir sind viel zu langsam unterwegs. Ich dachte an 1:51 hoch. Aber das habe ich gebraucht, er hat mich einfach gepusht“, erklärte Rogan in einer ersten Stellungnahme.

Nach 100 Metern schienen die Weltrekordträume des SV-Schwechat-Athleten nach dem Rennen in Berlin am vergangenen 23. Jänner ein zweites Mal verpufft, doch seine dritten 50 Meter waren unglaublich. 82 Hundertstel nahm Rogan im Fernduell Peirsol im dritten Viertel des Finales ab und lag plötzlich 3/100 unter der Weltrekord-Durchgangszeit.

Diesen Vorsprung verdreifachte er bis zum Anschlag noch und schrieb sich somit als erster Schwimm-Weltrekordler der Neuzeit in Österreichs Sport-Geschichtsbücher ein. Als bis dahin letzter Österreicher hatte Josef Selmeczy 1912 in Wien über 400 m Rücken eine Weltbestmarke markiert.

Es ist Rogans fünfte Gold-Medaille nach je zwei bei den beiden Europameisterschaften im Vorjahr. Auf der Langbahn in Madrid wie auch auf der Kurzbahn in Wien war er jeweils über 200 m Rücken und 200 m Lagen erfolgreich geblieben. Dazu kommen in erster Linie die beiden Olympia-Silbernen in Athen 2004 sowie die beiden Vize-Weltmeistertitel über 200 m Rücken 2001 und 2005 als größte Erfolge.

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