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Weltnichtrauchertag: Rauchen immer noch häufigste Sucht

„Rauchen ist wie eine verstecke Pandemie“, sagt der Primar der Stiftung Maria Ebene, Dr. Philipp Kloimstein, MBA, und verweist auf die nach wie vor hohe Zahl an Tabak assoziierte Todesfälle pro Jahr in Österreich.
„Rauchen ist wie eine verstecke Pandemie“, sagt der Primar der Stiftung Maria Ebene, Dr. Philipp Kloimstein, MBA, und verweist auf die nach wie vor hohe Zahl an Tabak assoziierte Todesfälle pro Jahr in Österreich. ©Stiftung Maria Ebene/F. Sams; Canva
Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai macht die Stiftung Maria Ebene auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam.

Rauchen ist immer noch die häufigste Suchterkrankung in Österreich, jährlich werden mehr als 12.000 Todesfälle mit Tabakkonsum in Verbindung gebracht. Die Stiftung Maria Ebene, das Vorarlberger Kompetenzzentrum in allen Suchtfragen, bietet daher ein breites Spektrum an Unterstützungsangeboten, die von der Prävention, über Beratung bis hin zu Intensivbehandlungen der Nikotinabhängigkeit reichen.

"Rauchen ist seit Jahren eine verstecke Pandemie"

Jedes Jahr am 31. Mai begehen die WHO und ihre Partnerorganisationen auf der ganzen Welt den Weltnichtrauchertag. „Rauchen ist seit Jahren eine verstecke Pandemie“, betont hierzu der Primar der Stiftung Maria Ebene, Dr. Philipp Kloimstein, MBA und erklärt: „Es lassen sich jährlich zwischen 12.000 und 14.000 Todesfälle allein in Österreich mit Tabakkonsum in Verbindung bringen. Abgesehen von der Lunge und den Atemwegen können unter anderem auch die Blutgefäße, das zentrale Nervensystem, die Niere, die Leber oder das Herz negativ beeinflusst werden. Doch obwohl das alles bekannt ist, ist Rauchen immer noch die häufigste Sucht in Österreich – weit vor Alkohol, Cannabis oder Glücksspiel.“

"Rauchen ist wie eine verstecke Pandemie", sagt der Primar der Stiftung Maria Ebene, Dr. Philipp Kloimstein, MBA, und verweist auf die nach wie vor hohe Zahl an Tabak assoziierte Todesfälle pro Jahr in Österreich. ©Stiftung Maria Ebene/F. Sams

Hilfe suchen

Das bestätigt auch David Junker, MMSc, Leiter der Beratungsstelle Clean in Feldkirch: „Da Tabak legal erhältlich ist, wird er in der Bevölkerung teilweise noch als harmlos wahrgenommen. Wir haben in der Praxis oft mit Menschen zu tun, die das sehr hohe Suchtpotenzial unterschätzt haben und dann feststellen, nicht mehr von der Zigarette loszukommen. Rund zwei Drittel der Raucher:innen haben innerhalb eines Jahres den Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören, schaffen es aber nur vereinzelt alleine. Darum wollen wir zum Weltnichtrauchertag nochmal eindringlich auf diese Problematik aufmerksam machen und motivieren, sich Hilfe zu suchen. Denn gemeinsam sind die Erfolgsaussichten mit dem Rauchen aufzuhören klar höher.“

David Junker, MMSc, Leiter der Beratungsstelle Clean in Feldkirch, arbeitet mit Menschen, die unter ihrer Nikotinsucht leiden. ©Stiftung Maria Ebene/F. Sams

Wieder frei atmen!

Die Stiftung Maria Ebene bietet sowohl suchtpräventive als auch suchttherapeutische Methoden zur Raucherentwöhnung an. Eine dieser Maßnahmen ist das Raucherentwöhnungsprogramm „Wieder frei atmen!“, das seit 2013 im Krankenhaus Maria Ebene stattfindet und sich als sehr wirksam erweist. Hier besteht die Möglichkeit, nach einem unverbindlichem Erstgespräch mit einem individuellen Therapieplan teilzunehmen. „Wir setzen entweder auf ambulante Gruppen- oder Einzelentwöhnungen, da können wir flexibel auf die Wünsche und Bedürfnisse unser Patient:innen eingehen. Welche Behandlung die Richtige ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab“, erläutert Mag. Kerstin Andreatta, MSc, klinische Psychologin am Krankenhaus Maria Ebene, und ergänzt: „Für schwer erkrankte Raucher:innen bietet die Stiftung Maria Ebene auch eine stationäre Raucherentwöhnung an. So eine ‚Intensivbehandlung‘ dauert drei Wochen.“

Auch die Politik im Land ist sich der Bedeutung solcher Programme bewusst und daher wird das Angebot zur Raucherentwöhnung von der ÖGK und dem Land Vorarlberg gefördert. Ein Erstgespräch ist kostenlos, für die weiteren Leistungen muss ein geringer Selbstbehalt bezahlt werden. Die Stiftung geht übrigens mit gutem Beispiel voran: Als damals erste Gesundheitseinrichtung in Westösterreich hat das Krankenhaus Maria Ebene 2018 erstmals die internationale Gold-Zertifizierung als „Rauchfreies Krankenhaus“ erhalten.

Prävention und Beratung

Abgesehen von den eigenen Angeboten setzt die Stiftung Maria Ebene seit einigen Jahren auf eine enge Kooperation mit dem österreichischen Rauchfrei Telefon, das von Montag bis Freitag von 10-18 Uhr zur Verfügung steht, aber auch unter www.rauchfrei.at online Angebote sowie eine Rauchfrei-App anbietet. Unter der kostenfreien Nummer 0800 810 013 erhalten Raucher:innen, Exraucher:innen, Angehörige und Interessierte beim Rauchfrei Telefon umfangreiche Informationen zum Thema Rauchen sowie individuelle Beratungsgespräche, wie das Rauchen am besten beendet werden kann bzw. wie man nach einem Rauchstopp weiterhin rauchfrei bleiben kann. Im Bereich der Prävention setzt außerdem die SUPRO – Gesundheitsförderung und Prävention mit dem Projekt „NIKOTEEN“ Akzente in Schulen. Hier gibt es eine erfreuliche Entwicklung, da der Konsum von Zigaretten bei Jugendlichen in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist. Leider kann dafür schon seit längerer Zeit eine Zunahme beim Gebrauch von Nikotinbeutel – teils als Snus, Snüs oder Skruf bekannt – beobachtet werden.

Stiftung Maria Ebene – Kompetenzzentrum in Suchtfragen

Die Stiftung Maria Ebene mit Sitz in Frastanz ist das Vorarlberger Kompetenzzentrum mit überregionaler Bedeutung in allen Suchtfragen. Als Fachkrankenhaus mit vor- und nachgelagerten Aufgaben ist die Stiftung Trägerin des Krankenhauses Maria Ebene, der Therapiestationen Carina und Lukasfeld, der Beratungsstelle Clean in Bregenz, Feldkirch und Bludenz mit der Abgabestelle Bregenz sowie der Präventionseinrichtung SUPRO – Gesundheitsförderung und Prävention – in Götzis.

Jedes Jahr am 31. Mai begehen die WHO und ihre Partnerorganisationen auf der ganzen Welt den Weltnichtrauchertag. ©Stiftung Maria Ebene

(VOL.AT)

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