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Welt-Krebstag: "Don't Smoke" fordert weiterhin komplettes Rauchverbot

Am Weltkrebstag wird erneut auf die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens aufmerksam gemacht.
Am Weltkrebstag wird erneut auf die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens aufmerksam gemacht. ©APA/dpa
In der Diskussion um die Umsetzung des Rauchverbots in der österreichischen Gastronomie forderte am Montag die Initiative "Don't Smoke" vehement eine umfassende Regelung. "Wir warnen davor, erneut faule Kompromisse einzugehen.
Mehrheit ist für ein Verbot
Debatte um Rauchverbot

Nur ein komplettes Rauchverbot in den Lokalen ist eine klare Regelung (…), erklärte der Grazer Onkologe Hellmut Samonigg aus Anlass des Welt-Krebstages am 4. Februar.

Die nun aufgetauchte Idee einer möglichen punktuellen Ausnahme dieser generellen Regelung in Form von sogenannten Raucher-Lounges müsse unbedingt im Detail hinsichtlich tatsächlich gewährleisteten Nichtraucherschutzes, diesbezüglichen technischen Vorgaben, der Finanzierbarkeit und insbesondere Kontrollierbarkeit diskutiert werden. Derartige Raucher-Lounges mit den offensichtlich hohen Investitionskosten seien zum Beispiel in Italien nur in einem Prozent der Lokale umgesetzt worden.

Welt-Krebstag: Bald neues Myelom-Arzneimittel

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will indes ein neues Arzneimittel zur Behandlung des Multiplen Myeloms nach dem Fehlschlagen vorangegangener Therapien auf beschleunigtem Weg zulassen. Dies gab am Montag der US-Biotech- und Arzneimittelkonzern Amgen in einer Aussendung bekannt. Man habe einen entsprechenden Zulassungsantrag für den Wirkstoff Carfilzomib gestellt.

Der Zulassungsantrag basiert auf den Ergebnissen einer Phase III-Wirksamkeitsstudie, in die fast 800 Patienten in den USA, Kanada und Israel mit einem Multiplen Myelom und Fortschreiten der Erkrankung trotz Behandlung mit den etablierten Mitteln aufgenommen worden waren. In der Studie konnte bei 87 Prozent der Probanden, die das neue Medikament plus Lenalidomid und Cortison erhalten hatten, ein Verschwinden der Krankheitszeichen erreicht werden. Bei der Gabe von Lenalidomid und Cortison allein war das bei 67 Prozent der Fall. Die Überlebensrate über 24 Monate hinweg konnte von 65 auf 73 Prozent erhöht werden.

Neuer Wirkstoff

Der neue Wirkstoff – das Medikament ist in den USA aufgrund erster Daten bereits vor zwei Jahren zugelassen worden – gehört zu den Proteosom-Inhibitoren. Dies sind Substanzen, welche die Abbauprozesse für Stoffwechselprodukte in den Zellen blockieren. Die Zellen sterben an eigenen “Mist”. Bösartige Zellen sind von dem Effekt stärker als normale Zellen betroffen. Seit einigen Jahren gibt es mit Bortezomib eine erste derartige Wirksubstanz. 2005 gab es für die Entdeckung dieser Mechanismen den Chemie-Nobelpreis.

Erst vor wenigen Tagen wurde eine Studie von Wissenschaftern der MedUni Wien veröffentlicht, wonach mit den neueren Arzneimitteln gegen das Multiple Myelom (Thalidomid, Lenalidomid, Bortezomib) die durchschnittliche Lebenserwartung von Patienten von 45 Monaten unter herkömmlicher Chemotherapie auf 75 Monate gesteigert werden konnte. Das Multiple Myelom ist die zweithäufigste hämatologische Krebserkrankung. Ihre Ursache ist eine Entartung der sogenannten Plasmazellen. Weltweit leben fast 230.000 Menschen mit einem Multiplen Myelom. 2012 wurden in Europa rund 39.000 neue Fälle diagnostiziert, rund 24.000 Patienten starben an der Erkrankung.

Österreichs und die Onkologie

In einer Aussendung betonte der US-Arzneimittelkonzern Pfizer die gute Stellung Österreichs in Sachen Onkologie: Neben Frankreich, der Schweiz und den USA sei das Land international führend im Einsatz von innovativen Krebsmedikamenten.

Fünf Jahre nach der Diagnose seien Österreich noch 60,1 Prozent der Patienten am Leben – nach Schweden (64,8 Prozent), Finnland (61,4 Prozent), Island (61,2 Prozent) und Belgien (60,4 Prozent) liege Österreich damit an fünfter Stelle.

(APA)

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