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Welt-Adipositas-Tag am 4. März: Warnung vor Ausgrenzung

Experten warnen zum Welt-Adipositas-Tag vor der Stigmatisierung von Betroffenen.
Experten warnen zum Welt-Adipositas-Tag vor der Stigmatisierung von Betroffenen. ©APA/ZB/Sebastian Kahnert/ANDY RAIN/dpa (Sujet)
Anlässlich des Welt-Adipositas-Tages am 4. März warnte die Österreichische Adipositas Allianz vor Stigmatisierung von Betroffenen.
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"Die Betroffenen selbst verinnerlichen das Stigma, fühlen sich als Versager und 'selbst schuld'", erläuterte die Psychologin Barbara Andersen. Das führe wiederum zu erhöhtem Essverhalten und dem Entstehen psychischer Erkrankungen. Betroffene und Ärztinnen und Ärzte sollten dabei nicht zu lange warten, mit der Behandlung zu beginnen.

Welt-Adipositas-Tag am 4. März 2023: Warnung vor Ausgrenzung

In Österreich werde viel zu lange mit einer Behandlung gewartet, dadurch rutsche das Gesundheitswesen immer tiefer in die Reparaturmedizin. Menschen mit Adipositas gehen oft zu spät und ungern zu ärztlichen Untersuchungen, zeige eine Reihe von Studien. Hinzu kommt die Angst, von der Ärztin oder dem Arzt nicht ernst genommen zu werden oder dass das Gewicht als Begründung für jegliche Beschwerden herangezogen wird, berichtete die Adipositas Allianz in einer Aussendung.

"Je früher Adipositas diagnostiziert wird, desto höher sind Erfolgschancen"

"Je früher Adipositas diagnostiziert und fachlich fundiert behandelt wird, desto höher sind die Erfolgschancen auf ein Rückführen in einen gesunden Gewichtsbereich", betonte die Internistin Johanna Brix als Präsidentin der Gesellschaft. Prävention meine oft nur gesunde Ernährung und Sport. Genauso wichtig sei aber die Behandlung von bereits Betroffenen, "um die über 50 möglichen ernsten Folge- und Begleiterkrankungen - von Diabetes über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis Krebs - zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern".

Adipöse Menschen sollten die Vorsorgemöglichkeiten annehmen

Menschen mit Adipositas rät Brix, "die Vorsorgemöglichkeiten unbedingt wahrzunehmen und ausreichend Behandlungszeit für zu klärende Fragen einzufordern, sowie auch SpezialistInnen aufzusuchen, die mit der Komplexität der chronischen Erkrankung vertraut sind". Eine weitere Lösung sieht die Expertin in einem besseren Angebot für die Aus- und Fortbildung des medizinischen Personals und weiterer Gesundheitsberufe.

(APA/Red)

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