Schon seit Monaten empfängt das Seehotel am Lochauer Bodenseeufer seine Gäste. Im September wurde offiziell Jubiläum gefeiert. Ein Teil der ehemaligen Kaserne, der Nordtrakt, ist aber bis heute noch im Rohbau und mit Gerüsten eingezäunt. Ursprünglich war an der Stelle ein Gesundheitszentrum geplant, dass sich auf Burnout-Patienten spezialisiert und zeitgleich mit dem Vier-Sterne-Hotel eröffnet werden sollte. Nachdem Investoren fehlten, wurde das Konzept verworfen. Mit einjähriger Verspätung soll das Gesundheitszentrum nun doch entstehen. Gut Ding braucht Weile, rechtfertigt Projektbetreiber Roland Pircher und verweist auf die geplante Eröffnung im nächsten Sommer. Investor gebe es noch keinen, aber man sei mit zwei Betreibern in Gesprächen: Wir haben die Konzepte adaptiert und konzentrieren uns nicht mehr auf Burnout, sondern auf gesundes Leben. Was das heißen soll? In Zusammenarbeit mit Ärzten sollen Gäste bei einem ein- bis zweiwöchigen Aufenthalt gesundes Leben lernen. Kur ist es nicht, eher eine Ausbildung zum gesunden Leben, meint Pircher kryptisch. Auch der Spa-Bereich des Hotels soll dabei miteinbezogen werden. Wohnungen und Geschäfte seien nicht geplant, Räume für Büros und Ordinationen schon.
Freiheit durch Umwidmung
Was jedoch schlussendlich in den Trakt kommt, können sich die Betreiber seit kurzem aussuchen: Ende Oktober widmete die Lochauer Gemeindevertretung die Freifläche Sondernutzung Gesundheitszentrum in Baumischgebiet um. Es gibt viele Investoren, die auf Sonderwidmungen nicht einsteigen, erklärt Bürgermeister Xaver Sinz den Grund für die Befürwortung. Lediglich die Grünen und ein FPÖ-Vertreter stimmten dagegen. In vorauseilendem Gehorsam sei die Umwidmung passiert, kritisiert Grünen-Vertreter Georg Mack. Bei der ersten Präsentation des Projekts stand das Gesundheitszentrum im Mittelpunkt, das Hotel wurde als Begleiterscheinung präsentiert. Auf das Gesundheitszentrum wurde bis jetzt vergessen und die Gemeinde widmet es um und ist völlig im Ungewissen, was kommt.
Direktorin muss gehen
Mit Ende der Hochsaison ist es auch im Seehotel ruhiger geworden und die Hotelbetreiber Rimc konnten ein erstes Fazit ziehen. Eine Konsequenz: Direktorin Marina Albasini musste nach einem halben Jahr ihren Hut nehmen, ihr Stellvertreter Philipp Schramm übernimmt den Posten. Wir haben uns einvernehmlich getrennt, weil wir in der Probezeit gemerkt haben, dass es nicht passt, erklärt Rimc-Geschäftsführer Hartmut Geese die Entscheidung. Mit einem jungen Team würde man sich jetzt in die Wintersaison machen. Logischerweise kämpfen wir, wie jeder andere Anbieter auch. Da muss man Geduld haben und kreativ sein. Bis Silvester sei die Buchungslage gut, danach wird es schwierig. Trotzdem sei man hochzufrieden mit der Auslastung. Pircher muss sich indes noch mit Altlasten beschäftigen. Zwei Handwerksbetriebe, die an der Renovierung des Hotels beteiligt waren, hatten offene Rechnungen eingeklagt. Laut Pircher ein Versäumnis des Bauleiters. 2000 Rechnungen wurden bezahlt, zwei sind eben liegengeblieben. Erfreuliches gibt es aber: Seit kurzem kann das Restaurant im Haus auf eine Haube und 13 Punkte im Gault Millau verweisen.
Video: Lochauer Bürgermeister erklärt die Umwidmungen
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Video: Interview mit Hotelmanager Philipp Schramm
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