Weitere Forderungen gegen Signa-Gründer Benko

Bei der Prüfungstagsatzung in Innsbruck meldeten vier weitere Gläubiger Forderungen in Höhe von insgesamt 260 Millionen Euro gegen Benko an. Letztendlich wurden jedoch lediglich 39.000 Euro anerkannt, teilten Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger und Gläubigerschutzvertreter danach vor Journalisten mit.
2,7 Mrd. Euro von Benko gefordert, 47,4 Mio. Euro anerkannt
Bei den, angesichts der Gesamtsumme verschwindend geringen, anerkannten Forderungen handelte es sich um solche des Finanzamtes. Neben letzterem hatten auch zwei Signa-Gesellschaften sowie eine deutsche Bank Forderungen angemeldet, hieß es vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) nach der nur rund 15-minütigen Verhandlung zur APA. Diese wurden aber vom Insolvenzverwalter bestritten bzw. nicht anerkannt.
Insgesamt wurden in Benkos persönlichem Insolvenzverfahren somit bisher von 40 Gläubigern 2,7 Mrd. Euro an Forderungen gegen den in Untersuchungshaft sitzenden, gefallenen Tiroler Unternehmer geltend gemacht. Anerkannt wurde nur eine vergleichsweise sehr geringe Summe, nämlich 47,4 Mio. Euro. Es handelte sich am Mittwoch um die zweite nachträgliche Prüfungstagsatzung nach einer solchen im vergangenen September.
Die Gläubiger, deren Forderungen bisher bestritten wurden, haben die Möglichkeit, in einem separaten Zivilprozess die Feststellung ihrer Ansprüche zu begehren bzw. eine sogenannte Bestreitungsklage einzubringen. Die Frist, dies zu tun, legte der Insolvenzrichter am Mittwoch mit drei Monaten fest. Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) sprach in einem solchen Fall jedenfalls erneut von einem vergleichsweise hohen Prozessrisiko für die Gläubiger.
Berufung hinsichtlich Klage gegen Benko-Mutter bei OLG
Wenig Neues hatte Masseverwalter Grabenweger unterdessen hinsichtlich seiner beständigen Versuche zu berichten, zwei Benko zuzurechnende Privatstiftungen samt darin gelagertem Vermögen zu knacken, bei denen Benkos Mutter Ingeborg als Erststifterin fungiert. Mit einer zivilrechtlichen Klage gegen die Mutter war er zuletzt in erster Instanz am Landesgericht Innsbruck gescheitert. Dagegen legte Grabenweger Berufung ein, nun muss das Oberlandesgericht Innsbruck (OLG) entscheiden, wie er am Mittwoch zur APA sagte. "Vielleicht drei bis sechs Monate" könne es bis zu einer Entscheidung schon noch dauern. Jedenfalls gehe die Aufarbeitung des gesamten Benko-Komplexes voran, auch wenn es "mühsam" sei, verwies der Insolvenzverwalter etwa auch auf laufende Anfechtungsklagen und Schiedsverfahren, ohne im Detail darauf eingehen zu wollen.
(APA/Red)
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