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Weiterbildung hilft gegen Kluft am Arbeitsmarkt

Laut einer WIFO-Studie würden die AMS-Weiterbildungsmaßnahmen gegen die Kluft am Arbeitsmarkt helfen.
Laut einer WIFO-Studie würden die AMS-Weiterbildungsmaßnahmen gegen die Kluft am Arbeitsmarkt helfen. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) zeigt, dasd die Weiterbildungsmaßnahmen des AMS dabei helfen, die Kluft am Arbeitsmarkt zu überwinden.

Die Chancen, einen Job zu finden, steigen stark, wenn Arbeitslose an solchen teilnehmen. Profitieren würden vor allem jene, die es sonst besonders schwer am Arbeitsmarkt haben: Frauen, Menschen mit Pflichtschulabschluss und Langzeitarbeitslose, so WIFO-Chef Felbermayr bei einem Pressegespräch.

Weiterbildung hilft gegen die Kluft am Arbeitsmarkt

Die Studie untersuchte Qualifizierungsmaßnahmen des AMS im Zeitraum von 2013 bis 2017. Dabei wurden die an den Aus- und Fortbildungsprogrammen Teilnehmenden jenen Menschen gegenüber gestellt, die derartige Programme nicht besuchten. "Die Effekte sind groß", sagte Felbermayr hinsichtlich des Studienergebnisses, "der Anteil der Arbeitslosen, die 6 Jahre später in Beschäftigung sind, erhöht sich um 10 Prozentpunkte".

Felbermayr zu Weiterbildung: "Die Effekte sind groß"

Allein im vergangenen Jahr seien 750 Mio. Euro in die Hand genommen worden, um Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen des AMS zu finanzieren. Besonders effizient sei die Kurskostenbeihilfe - auch für den Fiskus. Maßnahmen wie diese würden Arbeitslose rascher in den Arbeitsmarkt zurückbringen und diese wiederum schneller Versicherungsbeiträge und Einkommenssteuer zahlen. Die Beihilfe rechne sich für den Staat bereits nach 6 Jahren, bei anderen Maßnahmen dauere es etwas länger. Es ginge aber nicht nur darum, öffentliche Ausgaben einzusparen, so Felbermayr, sondern auch, produktive Menschen für den Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Davon profitiere die Wirtschaft und damit steige die Bruttowertschöpfung. Für die Menschen selbst sei es auch ein Gewinn, weil der Weg aus der Arbeitslosigkeit ihre Lebenszufriedenheit und Gesundheit verbessere.

Aktive Arbeitsmarktpolitik stelle potenten Hebel dar

Aus den WIFO-Studienergebnissen ließen sich auch Schlüsse für die anstehende Arbeitsmarktreform ableiten, so Felbermayr: Aktive Arbeitsmarktpolitik stelle einen potenten Hebel dar, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, daher gehöre diese verstärkt und noch weiter optimiert.

Kocher von Wirksamkeit der Qualifizierungsmaßnahmen überzeugt

Auch Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) zeigte sich bei dem Pressegespräch am Donnerstag von der Wirksamkeit der Qualifizierungsmaßnahmen überzeugt und führte die Corona-Joboffensive als erfolgreiches Beispiel an. Knapp 205.000 Menschen hätten bisher ein Aus- oder Weiterbildungsprogramm im Rahmen der Joboffensive besucht. 48 Prozent der teilnehmenden Menschen seien bereits 3 Monate nach Abschluss der Maßnahme zurück am Arbeitsmarkt, nach 6 Monaten mehr als die Hälfte (58 Prozent). Insgesamt 90.000 Menschen hätten durch diese Maßnahmen wieder einen Job gefunden, so der Minister.

Corona-Joboffensive läuft noch bis Ende 2022

Die Corona-Joboffensive läuft noch bis Ende des Jahres, im Rahmen der Budgetverhandlungen wolle Kocher sich aber für die Finanzierung der Qualifizierungsmaßnahmen darüber hinaus einsetzen.

Die Wirtschaftskammer begrüßte die Evaluierung der Weiterbildungsmaßnahmen des AMS. "Aus- und Weiterbildung ist sehr wichtig, aber nur eine von vielen Schrauben, an denen wir drehen müssen", sagte der WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf in einer Aussendung, "Wir brauchen außerdem eine verstärkte überregionale Vermittlung sowie eine rasche Umsetzung der geplanten Arbeitsmarktreform. Es geht darum, sämtliche verfügbare Arbeitskräftepotenziale zu heben und entsprechend zu fördern".

(APA/Red)

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