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Weiter Streit um Böckle-Areal

Böckle-Areal in Bregenz: Streit geht weiter.
Böckle-Areal in Bregenz: Streit geht weiter. ©VOL.AT/Markus Sturn
Bregenz – Die Diskussion rund um das Projekt „Am Brändlepark“ auf dem Böckle-Areal in Bregenz will nicht abreißen. Während eine kleine Gruppe von Nachbarn Sturm läuft gegen den geplanten Gebäudekomplex reagieren die Projektbetreiber mit Unverständnis.
Gerhard Miltner im Interview

64 Wohnungen in fünf Gebäuden sollen im Bregenzer Villenviertel entstehen: Neben 30 betreuten und 20 gemeinnützigen Wohnungen sind auch 14 Eigentumswohnungen vorgesehen. Eigentlich sollte das ehrgeizige Bauvorhaben schon 2013 umgesetzt werden, im Moment herrscht jedoch Stillstand: Immer noch fehlt eine Baubewilligung. Die soll spätestens im Sommer folgen.

Dimension „nicht akzeptabel“

Nicht allerdings, wenn es nach dem Willen von Gerhard Miltner geht. Der rüstige ältere Herr vertritt nach eigener Aussage 56 Parteien, die ein Ziel eint: Sie wollen das Projekt „Am Brändlepark“ auf jeden Fall verhindern. Was ihm und seinen Mitstreitern genau missfällt, sei „vor allem die Dimension dieser Verbauung, die hier in diesem Villenquartier einfach nicht akzeptabel ist.“ Wichtigstes Argument der Gegner ist der ursprüngliche Schenkungsvertrag zwischen der ehemaligen Inhaberin des Grundstücks und der Stadt Bregenz. Darin hatte die Schenkerin nicht nur eine maximale Größe der Gebäude festgeschrieben, die auf dem Grund errichtet werden dürfen, sondern auch ihrem Wunsch Ausdruck verliehen, dass der Brändlepark der Allgemeinheit zur Verfügung stehen solle. 

Betreiber: Befürchtungen „unbegründet“

Die Krux dabei: Noch zu Lebzeiten hat die Dame das Grundstück ihrem Ehemann übertragen. Und der einigte sich nach dem Ableben der Gattin mit der Stadt Bregenz auf einen Schenkungsvertrag, der ausdrücklich die Errichtung eines Mehrwohnungsgebäudes auf der Liegenschaft gestattet. Deswegen hält sich das Verständnis auf Seiten der Projektbetreiber in Grenzen. Hans-Peter Lorenz, Geschäftsführer der Vogewosi, spricht  mit Blick auf die Planungsphase von einem „umfassenden Prozedere, bei dem alle Beteiligten gehört wurden.“ Die Vogewosi fungiert gemeinsam mit der Firma Zima als Bauträger. Eine mangelnde Zugänglichkeit des Brändleparks für die Anrainer sei nicht zu befürchten, die Durchlässigkeit sei in der Planung durchaus berücksichtigt worden. Er gehe außerdem davon aus, dass die Stadt für eine  ausreichende Durchmischung in den neu errichteten Wohnungen sorgen werde. Damit seien auch alle Befürchtungen um das soziale Gefüge in dem betreffenden Viertel „unbegründet“.

Missstandsbeschwerde eingebracht

Miltner stellt seinerseits klar, dass es seiner Gruppe nicht um den sozialen Charakter der zu errichtenden Wohnungen gehe: „Sozialwohnungen sind ja vollkommen in Ordnung, obwohl ich grundsätzlich der Meinung bin, dass man die konzentrieren sollte.“ Er wolle nur sicherstellen, dass der Wille der Schenkerin beachtet werde. Und zu diesem Zweck werde er jedes rechtliche Mittel nutzen, das ihm zur Verfügung stehe. Eine Missstandsbeschwerde wurde bereits bei der Landesvolksanwaltschaft eingebracht. Das Projekt „Am Brändlepark“ dürfte sich also noch um einige Zeit verzögern. (MST)

Gerhard Miltner im Interview:

 

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