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Weiter Streit über Reform für Entschädigung bei Flugverspätung

Die EU-Staaten sind uneins über Reformpläne für die Entschädigung bei Flug-Verspätungen.
Die EU-Staaten sind uneins über Reformpläne für die Entschädigung bei Flug-Verspätungen. ©Pixabay (Sujet)
Die 27 EU-Länder konnten sich bei der Reform der Entschädigungsansprüche für verspätete Flüge nicht einigen. Bei einem Treffen in Brüssel gab es am Mittwoch keine Mehrheit für den Vorschlag, der die Entschädigungen für Passagiere verringern würde. Am Donnerstag wird das Thema von den EU-Verkehrsministern weiter diskutiert.

Auf dem Tisch befinden sich Vorschläge der EU-Kommission für eine Reform der Entschädigung bei einer Flugverspätung aus dem Jahr 2013, die eine deutliche Anhebung der Entschädigungsschwelle vorsehen. Diese beträgt derzeit drei Stunden. Mit der geplanten Änderung wäre eine pauschale Zahlung im Allgemeinen erst ab einer Verspätung von fünf Stunden erforderlich, bei Langstreckenflügen teilweise sogar erst ab zwölf Stunden.

Deutschland mit Gegenentwurf zu Reform für Entschädigung bei Flugverspätung

Für diese Reform der Entschädigung bei einer Flugverspätung gibt es unter den 27 EU-Mitgliedstaaten aber keine Mehrheit. Ein Kompromiss könnte deshalb auch anders aussehen. Deutschland hat nach Diplomatenangaben einen Gegenentwurf eingebracht. Demnach soll die Schwelle weiter bei drei Stunden liegen, die Entschädigung aber pauschal 300 Euro betragen und damit im Schnitt geringer ausfallen.

Reform für Entschädigung bei Flugverspätung: Verbraucherschützer kritisch

Verbraucherschützern sind die Reformpläne für die Entschädigung bei einer Flugverspätungein ein Dorn im Auge. "Menschen, die handfeste Nachteile haben, könnten in Zukunft leer ausgehen", sagte der Referent für Fluggastrechte beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), André Duderstaedt, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Sollte sich weiter eine Schwelle bei drei Stunden durchsetzen, sei das aber ein Erfolg.

Verkehrsminister beraten über Reform für Entschädigung bei Flugverspätung

Polen, das derzeit den Vorsitz im Rat der 27 EU-Länder innehat, will im Laufe des Mittwochs einen neuen Kompromissvorschlag für die Reform für die Entschädigung bei einer Flugverspätung ausarbeiten. Kommt unter den Verkehrsministern bei ihrem Treffen am Donnerstag in Luxemburg eine Mehrheit zustande, müsste der Rat im Anschluss mit dem Europaparlament verhandeln. Diese Gespräche dürften aber erst im Herbst weiter an Fahrt aufnehmen.

(APA/Red)

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