Dornbirn. In einer Idylle im Grünen, inmitten von Weinreben, liegt die Weinschenke der Familie Sepp an Dornbirns Peripherie. Knapp 10.000 Quadratmeter umfasst die Fläche, die mit Weinreben bepflanzt ist. Aus den vorwiegend blauen Trauben wird Roséwein produziert. Das schöne Wetter am Samstag war für die Weinlese ideal. Frühmorgens, kurz nach 7 Uhr, war die Familie mithilfe von Freunden und Verwandten an der Arbeit, damit zur Mittagszeit die Ernte unter Dach und Fach ist. „Wenn es zu heiß wird, leidet die Qualität der Weintrauben und somit das Endprodukt“, weiß Martin Sepp, der Vater der Familie, aus Erfahrung und erwähnt im Nachsatz: „Wir sind ein Familienbetrieb, alle ziehen an einem Strang.“ Er sehe sich in der Rolle des Hausmeisters, oder vielmehr „als Mädchen für alles“, merkt er lachend an.
"Alles echt"
Der Buschenschank, er trägt den Namen „ECHT“, ist allerdings nur in der Sommersaison am Sonntag und Montag von 15 bis 21 Uhr geöffnet. Es kommen viele Stammgäste von überall her, die vom Wein begeistert sind, nicht nur vom Wein, auch von der Geselligkeit, die dort herrscht. „Es ist ein kleines Paradies“, meint Hermann Wirth, der auch immer bei der Weinlese mithilft. Wie es zum Namen „Echt“ kam, erläutert Mama Gerti: „Bei uns ist alles echt. Wir sind echte Dornbirner mit Bodenhaftung, der Wein ist echt, und unsere Gäste sind echt spitze.“ Sie ist es auch, die die Gäste bewirtet. Manchmal komme es vor, dass die Uhrzeit überzogen werde, wenn die Gäste ein gutes Sitzleder haben. „Nicht so schlimm“, lacht Gerti Sepp, denn es gibt keine Nachbarn weit und breit, für die es störend sein könnte“, und außerdem liebe auch sie die Geselligkeit und schaue daher nicht immer penibel auf die Uhr.
Ohne Spritzmittel
Wenn Not am Mann ist, springt Alexander Sepp, der älteste Sohn der Familie, in die Bresche. Er ist der Besitzer des Weinguts, das er vor vier Jahren samt Weinschenke vom Vorbesitzer erworben hat. „Wir verwenden keine Spritzmittel, unser Wein ist Bio“, bemerkt er nicht ohne Stolz und erwähnt gleichzeitig die Erweiterung der Bepflanzung mit 200 Rebstöcken. Von der neuen Rebsorte ,Solaris‘, die besonders pilzwiderstandsfähig ist, erwarten wir den Ertrag in zwei Jahren. Somit wird bei uns erstmals auch Weißwein produziert“, sagt Alexander Sepp, der gerade die Weinpresse hinter dem Haus bedient und den Abschluss der Weinlese einläutet. Alle Helferinnen und Helfer werden zu einer Jause eingeladen und natürlich zu einem Gläschen echten Wein aus der vorjährigen Ernte. EH
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