Weil von Kunst und Kultur jeder profitiert

Nun ist die Gesellschaft Realität und der Musiker, Pädagoge und Manager kann auf Synergien setzen, „bessere budgetäre Möglichkeiten“ ausschöpfen und Fördermittel beim Land und beim Bund lukrieren. Als Thoma, aufgewachsen in einer Arzt- und Juristenfamilie, klar wurde, dass er einmal im kulturellen Bereich tätig sein will, stand für ihn außer Zweifel, dass gerade der Vermittlungsbereich und das Angebot für Kinder und Jugendliche professionalisiert gehören. Er studierte Trompete, arbeitete mehrere Jahre an der Dornbirner Musikschule, wo er auch für die Organisation des Jugendsinfonieorchesters zuständig war und von Direktor Guntram Simma „ungemein viel lernen“ konnte und wechselte schließlich zur Jeunesse in Wien. Rund 600 Veranstaltungen werden dort abgewickelt, die Hälfte für Kinder. „Ich lebe sehr gerne in Bludenz“, erzählt er heute, eineinhalb Jahre nachdem er begann, das Kulturangebot dort auszubauen und umzukrempeln. „Das Beglückende ist, dass man mit den Menschen hier arbeiten kann“, fügt er hinzu. „Man muss auf das Publikum zugehen können.“ Christoph Thoma zieht das auch durch. Sei es im Rahmen von Lehrlingsprojekten, wenn er beispielsweise einen Komponisten in einen Technik-Betrieb schickt, der dort mit den jungen Menschen arbeitet, sei es durch gut moderierte und daher gut besuchte Familienkonzerte.

Neue Vorhaben

„Vermittlungs- und Kunstprojekte für Kinder werden von den Institutionen oft nicht sehr ernst genommen“, kritisiert er. Abgesehen von Konzertreihen mit Musik aus verschiedenen Ländern und neuen Theaterprojekten wird er in Bludenz heuer erstmals eine Musikakademie etablieren. In Zusammenarbeit mit den Bregenzer Festspielen. Wie er das geschafft hat? „Ich bin einfach hingegangen zur Festspielleitung und habe nicht gedacht – wir sind so klein und die so groß, das klappt nie.“