Mit dem Fall der Wehrpflicht fällt auch der Zivildienst. Für Roland Gozzi vom Roten Kreuz bedeutet das: Wir haben für den Tagesbetrieb, Montag bis Samstag, dort wo die Zivildiener unser berufliches Personal unterstützen keine Mitarbeiter mehr. Das heißt für uns, umgerechnet auf Berufsleute, etwa 120 Leute neu anstellen die eben die Zivildiener ersetzen.
Die dadurch entstehenden Kosten müssen natürlich dann von jemanden getragen werden. Das geht in erster Linie auf Kosten der Sozialversicherungen, der Allgemeinheit. So wie das ganze heute kalkuliert ist vom Staat, dass wir den Krankentransport, dort sind die Zivildiener ja vorwiegend eingesetzt, zu sehr geringen Konditionen anbieten müssen und dort wird es dann natürlich ums Geld gehen, so Gozzi.
Für Gozzi kommt noch dazu, dass junge Leute, die nicht in den Zivildienst gehen später dem Roten Kreuz als Freiwillige fehlen. Hier verhält es sich nämlich so, dass pro Jahr von 180 Zivildienstleistenden mindeste 60 bleiben. Somit erwartet Gozzi auch Einbußen im Bereich der Freiwilligen.
Es gibt seitens vom Roten Kreuz zwar alternative Ideen, doch führt laut Gozzi, wenn es keine Wehrpflicht gibt, nichts daran vorbei, dass im Berufsbereich aufgestockt werden muss.
Was den verpflichtenden Sozialdienst angeht sieht Gozzi schwarz: Wenn es verpflichtend für alle wären, junge Frauen wie Männer, wäre es schon möglich. Doch alles was ich bisher von Rechtsexperten weiß ist das Zwangsarbeit und nicht möglich.
Mit einem Freiwilligendienst ist das Problem nicht zu lösen. Das ist völlig illusorisch. Freiwillig wird es ein paar Leute geben, wie jetzt auch, die das gerne machen aber um regelmäßig diese Dienste zu besetzen und sich dabei auf die freiwillige Bereitschaft zu verlassen wird nicht gehen, behauptet Gozzi.
Roland Gozzi, Direktor Rotes Kreuz Vorarlberg, im Gespräch mit VOL Live:#
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