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Wegen Twitter hinter Gitter

Weil er via Twitter seine Followers aufgefordert hatte, ihre Ersparnisse von der Bank Banrural abzuheben, wurde "Jeanfer" in Guatemala verhaftet und zu einer drakonischen Strafe verurteilt.

Der Guatemalteke Jean Ramses Anleu Fernández schrieb am 12. Mai via Twitter: “Hebt das Geld von der Banrural ab, um so die korrupte Bank in den Bankrott treiben”. Kurze Zeit später wurde er bei sich zuhause durch Polizeibeamte verhaftet, die Wohnung wurde durchsucht und der Computer beschlagnahmt.

Seit gestern ist “Jeanfer”, wie er sich auf Twitter nennt, wieder auf freiem Fuss. Er wurde vom Richter zu einer Geldstrafe von knapp 7200 Franken verurteilt. In Guatemala entspricht das mehr als einem durchschnittlichen Jahresgehalt, bericht das Online-Portal boingboing.net. Bis er die Busse abgestottert hat, steht er unter Hausarrest.

In Guatemala ist die politische Lage zurzeit sehr angespannt. Das FBI und die UNO haben Ermittlungen gegen den Präsidenten Alvaro Colom eingeleitet. Er steht im Verdacht, an der Ermordung des Juristen Rodrigo Rosenberg beteiligt gewesen zu sein. Rosenberg vertrat einen berühmten Geschäftsmann, der über Beweise für eine Zusammenarbeit der Regierung Colom mit dem organisierten Verbrechen verfügt haben soll. Dabei ging es auch um Geldwäscherei. Der Mandant wurde bereits einige Wochen zuvor getötet.

 

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