AA

Weber will es 2012 nochmal wissen

Um 22 Uhr Ortzeit war Caroline Weber im Österreich-Haus angekommen. Zum Feiern. Mit ihrer Leistung im Bewerb der Rhythmischen Gymnastik bei den Olympischen Spielen in Peking durfte die Dornbirnerin auch zufrieden sein.

Mit der Bewertung konnte sie es nicht sein. Nach dem ersten Tag noch 19. (“Diese Platzierung will ich auf keinen Fall behalten!”, so Weber in der NEUE nach Seil und Reifen) schob sich die 22-Jährige mit Keulen und Band wenigstens noch auf den 17. Platz nach vorn. Weber hatte alle vier Küren fehlerfrei geturnt (64,175 Punkte), das war dem führenden Trio vor dem heutigen Finale der besten Zehn Jewgenija Kanajewa, Olga Kapranowa (beide Russland) und Anna Bessonowa (Ukraine) nicht vergönnt gewesen – allerdings hebt sich deren Niveau vom Rest des Feldes auch teilweise deutlich ab. Mit insgesamt 64.175 verfehlte die 29-fache Staatsmeistern das Finale um knapp 2,7 Punkte. Mit dem im Vorfeld erwähnten 15. Platz wäre die Sportsoldatin wohl zufrieden gewesen, Platz zehn wäre „ein Traum“ gewesen. Diesen Traum kann sich Caro Weber aber auch noch 2012 in London erfüllen, wie sie im NEUE-Interview verrät.

NEUE: Eine Verbesserung der Platzierung war es am zweiten Tag, aber nicht ganz die erhoffte?
Caroline Weber:
Ja, aber ich bin zufrieden. Und meine Trainerin Lucia Egermann ist es auch. Ich weiß, dass ich eine Sportart betreibe, in der Menschen das Ergebnis beurteilen. Sicher wäre es schöner, wenn ich beim bisher wichtigsten Wettkampf meiner Karriere auch selbst den Eindruck gehabt hätte, gerecht benotet worden zu sein. Ich hätte gerne den 14. Platz von der Weltmeisterschaft wiederholt.

NEUE: Was hattest du nach deinen Küren für einen Eindruck?
Dass ich, wenn ich sauber durchturne, ansonsten eine höhere Wertung bekomme. Mit den Keulen wie mit dem Band (diese Kür wurde wie am Vortag die Reifen-Kür auch von Annires Marchetti von der TS Röthis bewertet; Anmerk.) war die Leistung wirklich top.

NEUE: Du warst bei der Eröffnungsfeier, nimmt du die Schlussfeier auch noch mit?
Ja, ich bin noch bis am Montag in Peking. Ich werde das alles jetzt noch genießen. Wie bisher.

NEUE: Ist Olympia 2012 für dich ein Thema?
Wenn mein Körper mitmacht, ja, wieso nicht?

NEUE: Dann bist du 26. Für deine Sportart doch eher außergewöhnlich?
Nicht mehr. Auch hier in Peking waren einige Gymnastinnen in diesem Alter. Es macht mir immer noch großen Spaß und werde hoffentlich noch eine Weile dabei sein.

Die beste Gymnastin

Historisch ist die Olympia-Leistung Caro Webers bereits in jedem Fall, noch nie war eine ÖFT-Gymnastin bei Olympia so gut platziert. Seit der 1984 erfolgten Olympia-Aufnahme der Rhythmischen Gymnastik waren in 36er-Teilnehmerfeldern Elisabeth Bergmann (25.), Birgit Schielin (24.) und Nina Taborsky (29.) für Österreich am Start gewesen. Wie Österreichs Fachverband für das Turnen mitteilte, ist Caroline Weber nun in allen Belangen die erfolgreichste Rhythmische Gymnastin der ÖFT-Geschichte: Rekordstaatsmeisterin mit 29 Titeln, dazu beste Österreicherin bei Olympia (17.), bei Weltmeisterschaften (14.), bei Europameisterschaften (12.), im Weltcup (Final-8.) und im Grand-Prix (Final-5.). Die TS Dornbirn wird ihre Olympiateilnehmer Caro Weber und Roland Schlosser, der im Florettfechten 15. wurde, am Donnerstag um 19 Uhr auf dem Marktplatz empfangen. Für die beste Olympia-Platzierung sorgte der Harder Julian Knowle, der im Doppel des Tennisbewerbs als Achtelfinal-Teilnehmer mit Jürgen Melzer Neunter wurde.

 

 

 

 

 

 

  • VOL.AT
  • Vorarlberg Sport
  • Dornbirn
  • Weber will es 2012 nochmal wissen