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Wasserkraft: Schlüssel zur Autonomie

©Vorarlberger Illwerke
Bregenz - Allein in Vorarlberg hat die Wasserkraft ein Ausbaupotenzial von 500 Gigawattstunden.

Rund 9400 Gigawattstunden Energie werden pro Jahr in Vorarlberg verbraucht. Schon jetzt stammen davon fast 30 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern wie Holz, Wasserkraft, Biomasse oder Sonnenenergie. Noch beeindruckender sind die Zahlen beim Strom. Hier stammten im Jahr 2008 bereits 83 Prozent der von der VKW gelieferten elektrischen Energie aus erneuerbaren Energiequellen. Experten schätzen, dass auf dem Weg in die Energieautonomie die Produktion aus erneuerbaren Energieträgern um 35 Prozent gesteigert werden kann. Das größte Potenzial liegt dabei im Ausbau der Wasserkraft.

Mitten im “Wasserschloss”

Vorarlberg liegt geografisch mitten im „Wasserschloss“ Europas. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge ist rund dreimal so hoch wie beispielsweise im Burgenland. Der wichtigste Bodenschatz ist hierzulande ein wahres Lebenselexier. Der jährliche Niederschlag beträgt durchschnittlich rund 1900 Millimeter pro Quadratmeter. Rund 350 Millimeter dieses Wassers verdunsten wieder, der überwiegende Anteil fließt in die Oberflächengewässer ab.
980 Millimeter davon fließen direkt, 570 Millimeter indirekt über das Grundwasser in die Ländle-Seen.
Von dort verdunstet das Wasser durch die Kraft der Sonne. Der Wasserdampf steigt auf, kühlt sich ab und kondensiert zu Wolken. Hier beginnt der Wasserkreislauf erneut.
Die Nutzung der Wasserkraft hat in Vorarlberg eine über 100- jährige Tradition. Dabei leistete der Textilindustrielle und Erfinder Friedrich Wilhelm Schindler- Jenny wahre Pionierarbeit. 1901 startete sein Unternehmen Jenny & Schindler die erste öffentliche Stromversorgung in Vorarlberg. In den folgenden Jahrzehnten wurde mit der Gründung der Illwerke (1924) die Wasserkraft vor allem im Montafon kräftig ausgebaut. Neben der Ressourcen schonenden Erzeugung von elektrischer Energie hatten die Wasserkraftwerke einen weiteren positiven Effekt: Hochalpine Talschaften wurden erschlossen, Bahnen und Straßen entstanden, Infrastruktur wurde errichtet.

Liberalisierung im Jahre 2001

Mit der Liberalisierung des Strommarktes 2001 hat das Land Vorarlberg einen eigenständigen Weg beschritten: Die Landesanteile an der VKW wurden in die Illwerke eingebracht und damit die Kräfte der heimischen Wirtschaft gebündelt. Die Arbeit der beiden Unternehmen unter dem Dach von Illwerke/VKW bringt eine klare Struktur: Während sich die Vorarlberger Illwerke mit ihren alpinen Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken auf die Erzeugung von Spitzen- und Regelenergie konzentrieren und auch die Betriebsführung der VKW-Wasserkraftwerke wahrnehmen, sorgt die VKW für zuverlässige Stromversorgung, Kundenservice und ist als Stromhändler tätig.
Die Ressource Wasserkraft ist in Vorarlberg bei weitem noch nicht erschöpft und ist ein entscheidender Faktor auf dem Weg zur Energieautonomie.

Ein wesentlicher Faktor ist auch die Kleinwasserkraft. Über 100 Vorarlberger Kleinwasserkraftwerke produzieren bereits heute rund zehn Prozent des heimischen Strombedarfs.

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