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Wasser als ein Sinn des Lebens

©VN/Uher
Sommer, Wasser, Badefreuden. Eine Kombination, die Wasserretter in Bereitschaft setzt.

Brigitte Amann aus Götzis gehört zu den Wasserrettern. Seit 27 Jahren schon. Seit sie als blutjunge Wasserratte gemeinsam mit ihrer Freundin durch den damals neuen Bademeister im Götzner Bad, Albert Loacker, inspiriert wurde und der Organisation beitrat. „Es war damals aber mehr ein Verein. Wir hatten viel Spaß. Die Entwicklung zu einer effizienten, professionell strukturierten Organisation vollzog sich erst später“, erinnert sich die 40-Jährige.

Die Inspiration

Spaß hat Brigitte Amann bei den Wasserrettern gewiss auch heute noch. Doch Spaß alleine wäre zu wenig. Die 40-Jährige ist mit viel Engagement und Disziplin bei ihrer wohltätigen Sache. Sie opfert so viel Zeit in ihre Freizeitaktivität, „dass ich gar nicht wirklich weiß, wie viel eigentlich“. Amann macht Bereitschaftsdienste, sie gibt Schwimmkurse, trainiert und wohnt Sitzungen bei, deren permanentes Ziel es ist, die Organisation weiter zu verbessern. „Doch das Allerwichtigste“, sagt sie listig, „ist und bleibt das Wasser.“ Jenes Element, das Brigitte Amann nach wie vor auch selber genießt, wenn sie sich etwa nach harter Arbeit eine Erfrischung gönnt.

Selbst beigebracht

Die Textil-Schulabsolventin (Matura) war ein kleines Mädchen, als sie die Wasserfreuden für sich entdeckte. „Es gab eigentlich niemanden, der mir das Schwimmen beibrachte. Ich habe mir das selber beigebracht.“ Und zwar als Mitglied einer Familie, in der sich gute Schwimmer nicht wirklich tummelten. Schöne Sommertage waren reserviert für Besuche im Schwimmbad, aber auch für Abstecher in den Rheinauen am Alten Rhein. Es war allerdings an der Bregenzerach bei Lauterach, wo Brigitte Amann auch die Gefahr des Wassers kennenlernte. „Es passierte während einer Bootsfahrt. Wir kenterten, die Ach hatte viel Wasser, war ziemlich verschlammt. Da hatte ich viel Glück, dass ich letztlich unbeschadet aus den Fluten kam.“ Ein anderes Mal erlebte sie die Gefahr während einer Wasserretter-Übung. „Ich war ziemlich lange unter Wasser, wusste natürlich, dass man mich rauszieht. Aber du bekommst so etwas wie ein Gefühl dafür, was Ertrinken bedeutet.“

Hartes Erlebnis

Mit Ertrunkenen hatte die Götznerin erst einmal zu tun. Das war vor zwei Jahren. Da suchte man eine Frau, von der man annahm, dass sie ertrunken war. „Wir fanden sie dann auch beim Gasser-Weiher. Ich hab das Erlebnis gut verkraftet. Vielleicht auch deshalb, weil die ertrunkene Frau äußerlich noch gut aussah. Verzichten kann ich auf solche Erlebnisse dennoch.“ Brigitte Amann verdient nicht nur als fleißiges Mitglied der Vorarlberger Wasserrettung Anerkennung. Das tut sie auch beruflich. Jahrelang war sie in einem Stickereibetrieb beschäftigt. Als dort Jobs verloren gingen und auch sie den Betrieb verließ, begann sie vor Kurzem eine Lehre als Elektrotechnikerin, hält sich auch dort mit bewundernswerter Energie über Wasser.

 

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