Was im Umgang mit Sucht im Alter zählt

Dornbirn. Mitarbeiter*innen aus dem Pflegebereich aber auch pflegende Angehörige begegnen immer wieder Menschen mit Suchtgefährdung. Im WirkRaum Dornbirn trafen sie sich deshalb auf Einladung der Suchtfachstelle der Caritas Vorarlberg zu einem Workshop, der sich mit dem Thema „Sucht und Alter“ auseinandersetzte. Die Veranstaltung fand unter Einhaltung der Corona-Schutzbestimmungen statt.
„Suchtkranke ältere Menschen stören das gesellschaftliche Allgemeinbild eines glücklichen und erfolgreichen Alterns. Diese These mag provokant klingen, doch gerade im Alltag stellt das Thema „Sucht im Alter“ eine große Herausforderung für Pflegende, seien es Angehörige oder Pflegefachkräfte, dar“, weiß Monika Chromy, Leiterin des Fachbereichs Sucht der Caritas Vorarlberg. Und sie belegt die Sucht-Situation im Rahmen eines Workshops zu diesem Thema im WirkRaum Dornbirn mit Zahlen: Die Kurve bei Männern bis zu einem Alter von 75 Jahren steigt stetig an, was den täglichen Alkoholkonsum betrifft. 35 Prozent der Männer sind davon im hohen Alter betroffen. „Der Übergang von Genuss zu Gewöhnung in die Abhängigkeit ist dabei ein schleichender Prozess“, so Monika Chromy. „Bei Frauen spielt hingegen die Problematik der Medikamentensucht eine übergeordnete Rolle.“
„Die täglichen Diskussionen um die Trinkmenge von Alkohol zwischen dem 82jährigen Pflegebedürftigen und der Pflegefachkraft beeinträchtigen die Beziehung und Stimmung im Alltag sehr“, berichtet eine Teilnehmerin des Workshops. „Im Umgang mit suchtkranken Menschen sind eine klare Kommunikation, entsprechende Rahmenbedingungen sowie eine gemeinsame Haltung der Pflegenden und in der Einrichtung notwendig“, erläutert Monika Chromy. Der Workshop, an dem Case Manager*innen, Vertretungen aus der Pflege und Betreuungsdiensten (MoHi), sowie Dr. Nikolaus Blatter als Vertreter des Landes Vorarlberg, teilnahmen, bot zudem eine gute Plattform, um sich auszutauschen und das Netzwerk zum Thema Sucht zu stärken.
Die Suchtfachstelle der Caritas Vorarlberg bietet Mitarbeiter*innen aus dem ambulanten und stationären Pflegebereich verschiedene Workshops und Module an. „Uns ist es wichtig, Betreuungs- und Pflegekräften praxistaugliche Instrumente bereitzustellen, die den Alltag erleichtern und älteren suchtkranken Menschen ein Altern in Würde ermöglichen “, betont Monika Chromy. „Eine zufriedenstellende, selbstbestimmte Lebensgestaltung der Betroffenen abgestimmt mit der fachlichen Verantwortung der Pflegekräften stehen dabei im Mittelpunkt.“
Sucht im Alter
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