Was Bischof Benno Elbs zum neuen Papst sagt

Elbs ist vom Ergebnis der Wahl überrascht, zeigt sich aber erfreut über Robert Francis Prevost als neuen Papst.
Ein "sehr kompetenter Mensch"
Er habe ihn bisher als "sehr kompetenten Menschen erlebt, als einen guten Zuhörer und als jemand, der die Situationen sehr schnell versteht", erklärt er in der "ZiB2". Er zeigte sich berührt von der ersten Rede des neuen Papstes, seinem Mitgefühl für Arme und davon, dass er in seinem ersten Statement seinen Vorgänger Franziskus in den Fokus gerückt hat.
Überraschend schnelle Wahl
Überrascht zeigte sich Elbs auch darüber, wie schnell der neue Papst gewählt wurde, was er als "gutes Zeichen" deutete. Eine derart bestimmte Einigung sei für die Kirche und die Welt wichtig, in der viele Kräfte versuchen würden, zu spalten.
Außerdem kenne Leo XIV. als Chef des Bischofs-Dikasteriums die Bischöfe und sie ihn kennen, was laut Elbs einer der Gründe sein könne, warum die Wahl "Gott sei Dank" so schnell vonstattengegangen sei.
Laut Elbs werde Prevost "nicht als Amerikaner wahrgenommen". Der gebürtige US-Amerikaner habe viel Zeit in Südamerika verbracht, sei ein Augustiner und gehöre zu einer internationalen Ordensgemeinschaft. Das Land, in dem er geboren wurde, sei also kein Thema. "Als Priester, als Bischof und auch als Kardinal war er immer global und weltweit und offen", meint Elbs. Dabei verweist er auch darauf, dass der neue Papst in seiner ersten Rede nicht Englisch, sondern nur Italienisch und Spanisch gesprochen habe. Bei der Frage zu den Herausforderungen für den neuen Papst gab es bei der "ZiB2" dann allerdings Tonprobleme.
Expertin ordnet ein: Pastoraltheologin zu Papst Leo XIV.
Regina Polak, Pastoraltheologin an der Universität Wien, die im Anschluss im "ZiB2"-Studio zu Besuch war, sieht den neuen Papst als jemanden, "der ein ganz eigenes Charisma hat, nämlich das Charisma des Zuhörens und der Bescheidenheit". Das sei "progressiv wie konservativ" eine "attraktive Sache". Der neue Papst habe "eine andere Persönlichkeit, eine andere Geschichte, eine andere Art von Bildung" als sein Vorgänger, er gehöre auch einem anderen Orden an.
Thematisch würden sich aber gewisse Ähnlichkeiten zwischen dem neuen Papst und Franziskus zeigen, beispielsweise das Thema Frieden, "nach dem sich die Welt so sehr sehnt", die Evangelisierung sowie die Armuts- und Gerechtigkeitsfrage. "Ich glaube, dass der neue Papst anscheinend wirklich sehr rasch, sehr klar überzeugen konnte und vielleicht das gewirkt hat, was wir als katholische Christen Heiligen Geist nennen", meint die Pastoraltheologin.
Die Wahl sei "durchaus auch als ein politisches Zeichen" zu werten. Sie sieht den US-Amerikaner mit einer engen Verbindung zu Lateinamerika, der die politische Situation sowie Armut und Elend vor Ort kenne, als "ein Gegengewicht zu Donald Trump, aber ein friedliches". Die wichtigste Aufgabe für den neuen Papst sei, Brücken zu bauen und integrativ innerhalb der Kirche und auch außerhalb zu wirken.
Prevost sei "ein Weltbürger" und habe mit Leo XIV. einen Namen gewählt, "der die katholische Soziallehre und überhaupt die soziale Frage ins Zentrum rückt". Polak ist "sich ganz sicher", dass er - wie Franziskus - über das Christentum hinaus eine Wirkung haben könnte.
(VOL.AT)
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