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Warum drei Zentimeter in Hörbranz viel ausmachen

Warum drei Zentimeter in Hörbranz viel ausmachen.
Warum drei Zentimeter in Hörbranz viel ausmachen. ©VOL.AT/Mayer, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Vergangenes Jahr wurde die alte Grenzbrücke bei Hörbranz-Lindau abgerissen. Wie es derzeit um den Neubau steht und was drei Zentimeter damit zu tun haben.

Das Bauende für die Errichtung einer neuen Grenzbrücke zwischen Hörbranz und Lindau war ursprünglich für Herbst 2022 geplant. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei Stahl für den Überbau der Brücke verzögerten sich die Arbeiten bereits. Jetzt kommt nochmal was dazu.

Die Grenzbrücke von Vorarlberger Seite aus gesehen. ©VOL.AT/Mayer

Übermaß vereitelte Einbau

Durch die Lieferschwierigkeiten verschoben sich die Arbeiten bereits ein paar Monate nach hinten, wie Christian Hocke vom staatlichen Bauamt Kempten bestätigt. "Mittlerweile sind die ganzen Stahlträger fertig geschweißt worden", so Hocke im Gespräch mit VOL.AT. "Die Schwertransporte sind auch im Allgäu angekommen." Von Donnerstag auf Freitag hätten das erste Teil eingebaut werden sollen . "Hat leider nicht geklappt, weil wir ein geringes Übermaß hatten", erklärt er.

Ein Plan der Brückenteile. Die Hebelaschen links unten dürften wohl ein Grund dafür sein, dass der Transport zu breit wird. ©VOL.AT/Mayer

360-Grad vom Ist-Stand

Drei Zentimeter zu viel

Die Weiterfahrt wurde polizeilich untersagt. Hocke ist guter Dinge, dass beide tragenden Überbauteile Freitagnacht eingebaut werden können. Das skurrile: "Wir haben gehört, es sei wegen drei Zentimetern gewesen", gibt er zu verstehen. "Ich habe selber leider nicht nachgemessen." Die paar Zentimeter abzubauen sei schwer: "Die ganzen Teile, die da angebaut sind, die braucht man hier zum Einheben", so Hocke. Es sei definitiv nicht so einfach, ab und wieder an-zumontieren. Daher werde man eher versuchen, die Genehmigung auszuweiten.

Hocke auf der Baustelle. Auch angesichts der Verzögerung vergeht ihm das Lachen nicht. ©VOL.AT/Mayer

Christian Hocke im Gespräch

Einbau Freitag- und Dienstagnacht

Nachts um ca. zwei Uhr soll der Schwertransport eintreffen. Die Teile sollen während der Sperre des Verkehrs bis sechs Uhr morgens eingehoben werden. "Wir sind zuversichtlich, dass es hinhaut", erklärt Christian Hocke gegenüber VOL.AT. Statt wie geplant nur eines werden gleich zwei Teile eingehoben und eingebaut – rechts und links jeweils ein Träger, jeder über 50 Tonnen schwer.

So soll die fertige neue Brücke aussehen. ©VOL.AT/Mayer
Für die Bauzeit wurde ein Behelfsbrücke eingerichtet. ©VOL.AT/Mayer

Der "Deckel" folgt Dienstagnacht, am Montag muss ein Traggerüst für Schweißarbeiten und Korrosionsschutz von unten eingebaut werden. Momentan ist nämlich Laichzeit zweier geschützter Fischarten. Der Bach darf nicht betreten werden, wie er zu verstehen gibt. Der Brückenbau ist kein leichtes Unterfangen. "Wir kämpfen hier mit vielen Randbedingungen, aber das ist unser tägliches Brot", betont Hocke abschließend.

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(VOL.AT)

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