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Warum diese vier Dornbirner Unterschriften in der Innenstadt sammeln

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Eine Bürgerinitiative in Dornbirn sammelt Unterschriften, um das sanierungsbedürftige A1-Hochhaus in der Innenstadt zu begrünen und somit die Lebensqualität und Luftqualität in der Stadt zu verbessern. Trotz zahlreicher Anfragen an Entscheidungsträger und gesammelter Unterstützung bleibt eine endgültige Antwort aus.

"Das Haus steht am Tor zu unserer schönen Innenstadt und ist ein Schandfleck, um den sich niemand kümmert", stellt Martina Hladik klar. Sie ist Teil der parteiunabhängigen Bürgerinitiative Stadt.Leben.Dornbirn. Der "Schandfleck", von dem sie spricht, ist das A1-Hochhaus auf der Stadtstraße. Das sanierungsbedürftige Gebäude steht größtenteils leer und ist Serverraum für die Telekom Austria. Die Bürgerinitiative setzt sich nun dafür ein, dass die Fassade begrünt und das Haus damit ansehnlicher wird.

Das Haus sticht beim Besuch der Innenstadt ins Auge. ©Schad/VOL.AT

Keine neue Idee

Die Idee, das Haus zu begrünen und damit auch positive Effekte für die Luftqualität in der Stadt zu schaffen, ist nicht neu. Am 9. August 2022 kontaktierte die Initiative erstmals in drei aufeinanderfolgenden Briefen den A1-CEO Marcus Grausam, Vorstandsmitglied Thomas Arnolder sowie an den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner. Mehr als zwei Monate später, am 25. November 2022 antwortete Michael Höfler, Kommunikationschef der A1. Die Bürgerinitiative um Beate Fetz sammelte dann im Sommer 2023 erfolgreich Unterschriften für die Begrünungsarbeiten. "Wir konnten mittlerweile mehr als 2.500 Unterschriften sammeln. Online sammeln wir weitere, für den Sommer sind ebenfalls Unterschriftenaktionen in der Dornbirner Innenstadt geplant", so Fetz.

VOL.AT hat sich gemeinsam mit der Initiative ein Bild vom Hochhaus gemacht. ©Schad/VOL.AT

Nach zahlreichen Versuchen, das Vorstandsvorzimmer telefonisch oder per Mail zu erreichen, erhielt die Initiative keinerlei Antwort mehr. Gleichzeitig kontaktierte Beate Fetz auch den Finanzminister Magnus Brunner, von dem eine Antwort bis heute aussteht. Markus Wallner antwortete auf eine Anfrage, dass der Nationalratsabgeordnete Karlheinz Kopf sich um die Angelegenheit kümmere - eine Antwort seinerseits ist ebenfalls ausständig. "Wir empfinden es mittlerweile nicht nur als ignorant und damit die Demokratie missachtend, sondern auch als schlicht unhöflich, uns zu ignorieren", sind sich alle vier Anwesenden von Stadt.Leben.Dornbirn einig.

Beate Fetz von Stadt.Leben.Dornbirn. ©VOL.AT/Schad

Weitere Unterschriften sammeln

Nun also wollen die Dornbiner erneut Unterschriften sammeln. Denn sie sind sich sicher: Je mehr Menschen der Aktion zustimmen, desto schwieriger wird es für die Offiziellen die Stimmen zu überhören. Um die Unterschriften zu übergeben, ist die Bürgerinitiative auch bereit nach Wien zu fahren. "Wir stellen uns gerne auch direkt vor das Büro unserer Ansprechpartner und überreichen dann die Unterschriften. Wenn wir dann weiter vor verschlossener Türe stehen, werden wir das öffentlich machen", zeigt sich Fetz überzeugt.

Das Engagement der Dornbirner geschieht ausschließlich in ihrer Freizeit. Alle vier beim VOL.AT-Termin anwesenden sind berufstätig und opfern private Zeit. "Uns ist es einfach wichtig, dass wir in einer lebenswerten Stadt wohnen", betont etwa Franz Wölfler. Eine Fassadenbegrünung würde einerseits Feinstaub aufnehmen, andererseits für ein angenehmeres Klima im Sommer sorgen und den versiegelten Flächen in der Innenstadt entgegenwirken, meint Stadt.Leben.Dornbirn.

Franz Wölfler zeigt die Schriftverkehr-Historie im Fall "A1-Hochhaus-Begrünung". ©Schad/VOL.AT

Gute Unterstützung der Stadt Dornbirn

Anders als von Seite der A1 bekommen die Freiwilligen viel Unterstützung seitens der Stadt Dornbirn. Auch den dort zuständigen Mitarbeitenden ist das Haus ein Dorn im Auge. "Die Stadt wollte das Gebäude sogar schon mieten und Büroräume einrichten", erklärt Martina Hladik. Das sei vom Telekommunikationsanbieter aber nicht erwünscht gewesen. Der Grund dafür: unklar. Im Gebäude befinden sich derzeit lediglich Serverräume und eine Handvoll Mitarbeitende. "Dass die Server irgendwo Platz haben müssen, steht außer Frage. Das Erscheinungsbild wäre aber schon ein ganz anderes, wenn man ab und an wenigstens Licht in dem Gebäude brennen sehen würde", sind sich Hladik und Wölfler einig. Die Stadt sucht laut Bürgerinitiative regelmäßig das Gespräch. Bislang scheitert aber auch sie bei der A1.

So könnte die Fassade in ihren Augen bald aussehen. ©Schad/VOL.AT

Eine genaue Prognose, wie es weitergeht, kann niemand abgeben. Lediglich Stadt.Leben.Dornbirn hat einen konkreten Plan. Und der heißt: Nicht aufgeben! Egal was kommt. "Wir kämpfen dafür, dass das Haus begrünt wird. Komme, was wolle!"

(VOL.AT)

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